Die Anforderungen an die Förderung von Breiten- und Leistungssport haben sich in den vergangenen Jahren stetig gewandelt. Neue Trendsportarten, steigende Lebenserwartung oder die Zunahme ganztägiger Schulformen sind nur einige der bedeutendsten Veränderungen. Auch die Bedeutung des Sports für Gesundheit, Integration von zugewanderten Menschen und für die gleichberechtigte Einbeziehung von Frauen und Männern rücken stärker in den Mittelpunkt.
"Mit Sport2020 starten wir einen neuen Wandlungsprozess für die Salzburger Sportlandschaft. Dabei setzen wir sowohl auf neue Schwerpunkte bei der Förderung des Spitzen- und Breitensports, als auch auf Bewährtes", betonte Sportlandesrätin Martina Berthold am Donnerstag bei einem Informationsgespräch im Haus des Sports in Wals-Siezenheim (Flachgau).
Masterplan Sport2020 setzt innovative Impulse
Stärkere Vernetzung: Sport2020 setzt auf bessere Zusammenarbeit und Vernetzung zwischen den gesellschaftspolitischen Bereichen Jugend, Elementarbildung und Schule, Integration und Inklusion, Chancengleichheit der Geschlechter, Gesundheit, Wirtschaft und Tourismus.
Mehr Offenheit: Sport2020 hat sich zum Ziel gesetzt, Brücken zu bauen. Neue Trendsportarten oder gesundheitsfördernde Bewegung werden stärker eingebunden.
Sportfamilie Salzburg: Sport ist wichtig für ein gutes Zusammenleben in Salzburg. Er bringt Menschen zusammen, bereichert den Alltag und trägt zur Steigerung der Lebensqualität bei. Sport2020 sieht alle Salzburger als Teil der Salzburger Sportfamilie.
Alle Zielgruppen vom Breitensport zum Hochleistungssport
Sport2020 hat alle Salzburger Bevölkerungsgruppen im Blick. Bei der Entwicklung der Maßnahmen wurden sowohl die Bereiche Trendsport, Gesundheits- und Breitensport wie auch der Leistungs- und Hochleistungssport eingebunden. Neben den klassischen Sportstrukturen mit Vereinen und Verbänden werden zukünftig auch verstärkt auf die Bedürfnisse der Sportler außerhalb der organisierten Bereiche geachtet.
Die sechs Themenfelder von Sport2020
In sechs Themenfeldern wird der Salzburger Sport weiterentwickelt. Diese sind
- Jugend, Kinder und Bildung
- Sportstätten
- Neue Sportarten und Sporttrends
- Leistungs- und Hochleistungssport
- Gesellschaft und Gesundheit
- Wirtschaft, Tourismus und Medien
Kinder und Jugendliche verstärkt zur Bewegung motivieren
Stärker ausgebaut wird das Sportangebot für Kinder und Jugendliche. Dabei wird auf bessere Vernetzung von Kindergärten, Schulen und Sportorganisationen sowie Sportvereinen gesetzt. Weiterbildungsmaßnahmen für Betreuer und Eltern werden ausgebaut. Auch sportliches Fachwissen wird künftig intensiver in Kinderbetreuungseinrichtungen geholt – so zum Beispiel mit dem Pilotprojekt "Sport im Kindergarten". Weitere Maßnahmen betreffen einen einfacheren Zugang zu Schulsportstätten vor allem auch außerhalb von Schulzeiten. Verbessert werden soll zudem die Einbindung von Menschen mit Behinderung in das Sportgeschehen.
Einfacher zugängliche Sportstätten
Sport2020 zielt auf die bedarfsorientierte Weiterentwicklung der Infrastruktur ab, wobei auch der nicht-organisierte Sport Beachtung finden soll. Der Sportstättenbau und die Nutzung der Sportanlagen selber sollen nach den Maßgaben einer umweltfreundlichen Nachhaltigkeit erfolgen. Stärker vernetzt wird die Salzburger Sporthallen-Infrastruktur. Für die Sportlerinnen und Sportler wird der Zugang zu den Sportstätten verbessert. Erleichterungen werden auch für Sportvereine geschaffen. Das finanzielle Risiko von Vereinen bei der Errichtung und Sanierung von Sportstätten wird künftig reduziert.
Trendsportarten aufwerten
BMX, Downhill, Skateboarden, Freeski – vor allem populäre Trendsportarten bringen heute viele junge Menschen zu Bewegung und Sport und später weiter zum Spitzensport. Sport2020 unterstützt den Trendsport bewusst. So soll eine neue Plattform für Vertreter von Trendsportarten eingerichtet werden, um die Vernetzung mit dem organisierten Sport – und damit den Sportstädten – zu verbessern. Die Interessen der Sportausübenden sollen damit mehr eingebunden werden können. Pilotprojekte bzw. Leitveranstaltungen im Trendsportbereich werden initiiert.
Bessere Vernetzung von Wissenschaft und Praxis
Sport2020 unterstützt den nächsten Professionalisierungsschub für den Hochleistungssport. Bereits heute stehen den Leistungs- und Hochleistungssportlern mit dem Universitäts- und Landessportzentrum Rif gute Trainingsbedingungen zur Verfügung. Neben dem Ausbau und der weiteren Stärkung des Standortes Rif wird dort die Vernetzung von Wissenschaft und Sportpraxis forciert. Für die Verbesserung der professionellen Trainingsstruktur wurde bereits mit dem Aufbau einer flächendeckenden Vereinsbetreuung und der Etablierung von neuen Landestrainerinnen und Landestrainern in den wichtigsten Vereinssportbereichen gestartet.
Der Sportschwerpunkt "KADA – Sport mit Perspektive" verstärkt zudem die Kooperation mit Schulen. Ein weiteres Sonderprojekt zielt auf die Förderung von Frauen über die bestehende Olympiaförderung hinaus. Dies beinhaltet notwendige bessere soziale Absicherung und die Verbesserung des professionellen Trainingsumfeldes.
Viele Maßnahmen im Bereich Gesundheit und Gesellschaft
Auch auf die steigende Bedeutung des Sports für Gesundheit und Wohlbefinden wird in Sport2020 beachtet und in konkrete Fördermaßnahmen umgesetzt.
- Die richtige Bewegung hat eine sehr große gesundheitspräventive Wirkung. Deshalb wird die Zusammenarbeit der Ressorts Sport und Gesundheit im Bereich Breitensport intensiviert.
- Zudem kommen erstmals verpflichtende sportmedizinische Untersuchungen von Sporthilfebeziehern. So können Erkrankungen und Probleme frühzeitig erkannt und behandelt werden.
- Sportliche Veranstaltungen in Salzburg sollen zukünftig als Green Events durchgeführt werden. Ein entsprechender Kriterienkatalog wird gemeinsam mit dem Umweltressort ausgearbeitet.
- Sport bringt die Menschen auch über Sprachgrenzen hinweg zusammen. Die Förderung von kulturübergreifenden und integrationsfördernden Sportangebote wird ausgebaut.
- Sport hat eine wichtige gesellschaftliche Funktion, aber auch Schattenseiten. Um Mädchen und Frauen vor sexuellen Übergriffen im Sport zu schützen, werden Aufklärung und Beratung angeboten.
(Quelle: salzburg24)