Geisterbahn, Volksmusik und Schmankerl – für viele Salzburgerinnen und Salzburger ist der Rupertikirtag in der Altstadt ein Fixtermin im Kalender. Im Vorjahr stürmten rund 180.000 Besucherinnen und Besucher das beliebte Volksfest. Aauch für Elfriede Avi ist der Kirtag ein Pflichttermin. Sie ist aber keine Besucherin, sondern Jahr für Jahr mit ihren mobilen Vergnügungsbetrieben vor Ort. Und das von Anfang an, wie sie im SALZBURG24-Gespräch bei den Aufbauarbeiten am Kapitelplatz verrät (siehe Video).
"Damals kam der Obmann der Altstadtgenossenschaft, Kommerzialrat Erwin Markl, auf Schausteller in ganz Österreich zu, weil er sich einen Kirtag wie in seiner Kindheit zurück wünschte", erinnert sich die 69-jährige Welserin. Zufällig hätten sie und ihr Mann für den Rupertitag damals vor 47 Jahren noch keinen Auftrag geplant – außerdem verfügten sie über historische Karusselle, Anlagen und Co, die noch "von den Großeltern stammten".
Mit "Pfeil- und Bogenschießen" und "Dosenwerfen" am Rupertikirtag
Über die Jahre war Avi mit zahlreichen Fahrgeschäften am Rupertikirtag vertreten, mittlerweile sind es noch zwei – das Pfeil- und Bogenschießen und das Dosenwerfen. 45 Jahre lang hat sie mit ihrem Mann auch das Spiegelkabinett mitgenommen. "Altersbedingt kann er das aber nicht mehr aufbauen. Das tut uns auch im Herzen weh", meint die Welserin. Die fünf Tage in Salzburg stemmt sie nun gemeinsam mit vier Mitarbeiter:innen. Insgesamt sind über 120 Ausstellerinnen und Aussteller auf fünf Plätzen rund um den Salzburger Dom vertreten und bieten Fahrgeschäfte, Handelswaren sowie Essen und Getränke an.
Aber warum kommt die 69-Jährige jedes Jahr im September in die Salzburger Altstadt? "Der Rupertikirtag hat einfach ein besonderes Flair, eine Nostalgie", schwärmt sie. Anders als zum Beispiel die Dult oder die Welser Messe gibt es beim Kirtag um den 24. September keine laute Diskomusik oder elektronische Blitzer. Alles in allem sei es "menschlicher und ruhiger" und das Publikum, sowohl Erwachsene als auch Kinder, "ganz anders".
Wunsch nach mehr historischen Attraktionen
In Erinnerung sei der Schaustellerin vor allem das Corona-Jahr geblieben. Neben der Welser Messe war der Rupertikirtag das einzige Event im gesamten Jahr, an dem sie ausstellen und Geld verdienen konnte.
Dass diese Nostalgie beibehalten wird, wünscht sich die Schaustellerin am meisten – und, dass die ein oder anderen historischen Attraktionen wieder zurückkommen. Seiltänzer:innen, Orgelspieler:innen und der Streichelzoo würden ihr „schon fehlen“. Wie lange Elfriede Avi künftig noch zum Rupertikirtag anreisen wird, steht in den Sternen, wie sie selbst sagte – aber auf jeden Fall so lange, wie es noch irgendwie geht.
Die Aufbauarbeiten laufen jedenfalls schon seit dieser Woche auf Hochtouren, damit der 47. Rupertikirtag morgen seine Tore öffnen kann. Bis zum 24. September, also dem regionalen Feiertag zum Salzburger Landespatron Sankt Rupert, wird Trubel rund um den Residenzplatz herrschen.
(Quelle: salzburg24)