Sommertemperaturen können nicht nur belastend für den menschlichen Organismus sein, sondern auch für Lebensmittel: Besonderes Augenmerk sollte man daher auf die Einhaltung der Kühlkette legen, rät man bei der AGES - Österreichische Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit auf Anfrage von SALZBURG24. Denn: Hohe Temperaturen fördern die Vermehrung mancher Keime.
Keime vermehren sich ab sieben Grad
Bereits ab einer Lebensmitteltemperatur von sieben Grad könne dies der Fall sein. Fleisch beispielsweise enthalte an der Oberfläche immer geringe Mengen an Mikroorganismen. Bei Faschiertem würden sie durch den Verarbeitungsprozess auch in das Innere gelangen, darunter eventuell auch Krankheitserreger wie Salmonellen, Campylobacter, verotoxinbildende Escherichia coli (VTEC) oder Listerien. HIER findet ihr eine Übersicht über die häufigsten Erreger.
Rohes Fleisch und Fisch sollten deshalb immer in geschlossenen Behältern aufbewahrt werden, um den direkten Kontakt zu anderen Lebensmitteln und somit die Bakterienübertragung zu verhindern. Obst und Gemüse hingegen sollten aus der Folie ausgepackt werden. Belässt man es im Kühlschrank in der Verpackung, kann sich Kondenswasser bilden, das die Keimbildung anregt und zur Schimmelbildung führen kann.
Mit Kühltasche und -akku zum Einkaufen
Leicht verderbliche Lebensmittel, wie etwa frisches Geflügelfleisch, Faschiertes, Fisch, Milchprodukte und dergleichen sollten jedenalls nach dem Einkauf so rasch wie möglich nach Hause transportiert werden. Doch wie stelle ich das bei annähernd 30 Grad Außentemperatur und stickiger Hitze im Auto sicher?
Gefrorene Produkte sowie heikle Lebensmittel sollten in eigenen Kühltaschen transportiert werden, um sie zu schützen. Helfen können dabei auch wiederverwendbare Kühlakkus, die man erst kurz vor dem Einkauf aus dem Tiefkühler nimmt.
Kühlschrank muss im Sommer mehr leisten
Aber auch zuhause gilt es die Kühlgeräte an die sommerlichen Temperaturen anzupassen. Denn wird die generelle Raumtemperatur höher, muss auch der Kühlschrank mehr leisten, um auf Temperatur zu bleiben. Um die Gradzahl zu kontrollieren, empfiehlt es sich, ein entsprechendes Thermometer in das Gerät zu legen. Im Kühlschrank sind zwischen einem und fünf Grad ideal. Das verlangsamt bzw. stoppt das Bakterienwachstum. Die Glasplatte über dem Gemüsefach ist übrigens immer der kälteste Platz im Kühlschrank.
Bei Minusgraden im Tiefkühlgerät können sich Erreger zwar nicht vermehren, sie sterben aber jedoch auch nicht ab. Beim Auftauen erwachen diese sozusagen wieder zum Leben. Besonders heikel sind in dieser Hinsicht ebenfalls leicht verderbliche Lebensmittel wie rohes Fleisch und Fisch, warnt die AGES.
Anzeichen von Verderb bei Lebensmitteln
Vor dem Verzehr sollte man die Lebensmittel schließlich auf Aussehen, Geruch und Geschmack überprüfen. Trifft auch nur eines der folgenden Merkmale zu, lässt man es lieber bleiben:
- Geruchs- und Geschmacksveränderungen (ranzig, schimmelig, muffig)
- Sichtbare Schimmelbildung (das gesamte Produkt wegwerfen)
- Auffällige Konsistenz (feucht, verklumpt)
- schmierige Oberfläche
- Verfärbung, angetrocknete Stellen
- Insektenbefall
- Rosten von Behältern/Deckeln
- Aufblähen von Behältern/Konserven (auf keinen Fall öffnen; wegwerfen)
- Gefrierbrand
(Quelle: salzburg24)