Die Frauen hatten als Sozialistinnen, Kommunistinnen oder aufgrund persönlicher Überzeugungen Widerstand gegen das Hitler-Regime geleistet, Kritik daran geübt oder zur Beendigung des Vernichtungskriegs aufgerufen. Viele wurden von den NS-Schergen einfach abgeholt und ohne Verfahren hingerichtet. Bis auf die FPÖ hatten im Herbst 2017 alle Gemeinderatsfraktionen für das Denkmal im Stölzlpark gestimmt, das auf Initiative des KZ-Verbands Salzburg zurückgeht.
"Auch Frauen haben sich gegen Widerstand entschieden"
"Beim Erinnern standen Männer lange im Zentrum. Frauen schienen als Gefährtinnen auf, als Unterstützerinnen und Helferinnen", sagte Karin Hofer vom KZ-Verband Salzburg bei der Enthüllung des Denkmals. "Wir wissen aber, dass es nicht so war. Frauen haben sich genauso wie Männer aktiv zum Widerstand entschieden - dabei hatten nicht wenige von ihnen Kinder, für die sie entsprechend der Rollenverteilung hauptzuständig waren." Anerkennungen für ihre Handlungen hätten die Frauen in Österreich aber über Jahrzehnte öffentlich kaum bekommen.
"Braunes Denken" in Gesellschaft angekommen
Es gehe auch nicht um Erinnerung um der Erinnerung willen. "Erinnern heißt Widerstand leisten gegen braunes Denken und gegen gesellschaftliche, politische und wirtschaftliche Entwicklungen, die dieses Denken tragen", betonte Hofer. "Dieses Denken ist schon längst in der Mitte der Gesellschaft angekommen, wenn wir Menschen nur mehr unter dem Aspekt ihrer Herkunft und ihrer Kultur wahrnehmen." Wenn Konzepte zur Sicherungshaft für Asylwerber ernsthaft vorgeschlagen werden, führe dies heute zu keinem breiten Aufschrei mehr.
Rose Hofmann ist Namensgeberin
Die Namensgeberin für den bestehenden Gedenkstein, die am 27. Mai 1919 geborene Rosa Hofmann, hätte gestern ihren 100. Geburtstag gefeiert. Sie war Leiterin im kommunistischen Jugendverband und wurde 1942 wegen der Verteilung von illegalen Flugblättern verhaftet, in denen die Sinnlosigkeit des Krieges angeprangert wurde. Vor dem Volksgerichtshof in Berlin wurde sie wegen "Wehrkraftzersetzung", Feindbegünstigung und Vorbereitung zum Hochverrat zum Tode verurteilt und am 9. März 1943 in Berlin-Plötzensee enthauptet.
(Quelle: apa)