In einer ersten Bestandsaufnahme gab es eine Mehrheit dafür, den Makartsteg umzubenennen. Für die Witwe Hanna Feingold, Präsidentin der Israelischen Kultusgemeinde, wäre dies allerdings nur eine "Notlösung", wie sie gegenüber dem ORF Salzburg angab. Sie wünscht sich eine Postadresse – die Churfürststraße solle in Marko-Feingold-Straße umbenannt werden.
Preuner mit Absage an Churfürststraße
Dagegen spricht sich allerdings Bürgermeister Harald Preuner (ÖVP) aus, wie er gegenüber SALZBURG24 erklärt: "Vielen Salzburgern ist nicht bewusst, dass die Churfürststraße eine historische Bedeutung hat." So hat Erzherzog Ferdinand von Bayern – nach dessen Kurfürstentum die Straße benannt ist – die medizinische Fakultät in Salzburg auf den Weg gebracht. "Es gibt einige geschichtliche Hintergründe, warum die Bezeichnung beibehalten werden sollte."
Makartsteg "prädestiniert"
Den beliebten Salzachübergang, benannt nach dem Salzburger Maler Hans Makart, erachtet der Bürgermeister zudem als markanter als die Churfürststraße zwischen Alter Markt und Sigmund-Haffner-Gasse: "Der Makartsteg wird von Touristen und Einheimischen stark frequentiert. Zudem kann man entlang des Steges Geschichten erzählen. Er ist also geradezu prädestiniert dafür." Marko Feingold sei durch sein Wirken auch ein Brückenbauer gewesen, für das Stadtoberhaupt gibt es also "keine idealere Lösung".
Wie reagieren Salzburger auf Namensänderung?
Doch wie wird die Bevölkerung auf die Umbenennung des Makartsteges reagieren? Preuner ist der Ansicht, dass, wenn die Diskussion rund um die Namensänderung rasch beendet werde, die Bevölkerung die Entscheidung auch mittragen würde. "Je länger die Diskussion dauert – es kommen ja mittlerweile auch schon andere Vorschläge aufs Tablett – desto unappetitlicher wird das Ganze." Mehrere Parteien machen ihre Zustimmung aktuell von der Einwilligung Hanna Feingolds abhängig.
Marko-Feingold-Steg schon nächste Woche?
Der Bürgermeister will nun rasch voranschreiten. Für Mittwoch ist ein Gespräch mit Hanna Feingold geplant, am Donnerstag soll im Kulturausschuss die Erstentscheidung fallen. Am Montag nächste Woche folgt noch der Stadtsenat und am Mittwoch wäre abschließend der Gemeinderat. Wenn alles nach Plan verläuft, könnte der Makartsteg dann am Samstag, 19. September, – der erste Todestag des Holocaust-Überlebenden – in Marko-Feingold-Steg umbenannt werden.

(Quelle: salzburg24)