Was tun, wenn der Pannenhelfer mit seinem Auto selbst im Stau steht? In der staureichen Zeit der Sommermonaten sollen radelnde Kollegen Abhilfe schaffen. Das hochmoderne E-Bike wiegt samt Anhänger stattliche 60 Kilogramm. "Ich hatte mir eh vorgenommen im Sommer mehr Sport zu machen", lacht ÖAMTC-Pannenhelfer Florian Thaler. Der 23-Jährige ist einer von drei radelnden "Gelben Engeln" in der Landeshauptstadt, die sich im Schichtdienst abwechseln. "Von der ÖAMTC-Zentrale in Salzburg-Süd bin ich in elf Minuten bis zum Festspielhaus geradelt“, erzählt Thaler bei einem Pressegespräch am Donnerstag. In Salzburg ist für das ÖAMTC-Projekt während der Festspielzeit vorerst nur ein E-Bike im Einsatz. Auf den Straßen der Wiener Innenstadt sind die radelnden Pannenhelfer bereits unterwegs, die Idee wurde unlängst an den deutschen ADAC verkauft.
Mit dem E-Bike am Stau vorbei
Der Anblick eines Pannenhelfers auf zwei Rädern ist ungewohnt, kommt aber gut an. Das bescheinigt auch ÖAMTC-Chef Erich Lobensommer, der die Vorteile im städtischen Verkehr aufzeigt: "Keine Staus, Radwege, weniger Einbahnen, weniger Fahrverbote und flexiblere Haltemöglichkeiten beim Fahrzeug des Mitglieds ermöglichen eine rasche Pannenhilfe." Das E-Bike ist mit einem Spezial-Anhänger ausgestattet, der ein ausgeklügeltes Werkzeug-Set für die wichtigsten Pannen beinhaltet. Ausgerüstet ist das E-Bike darüber hinaus mit einem Tablet-PC, das der Einsatzsteuerung, der Diagnose und dem Abfragen von Mitgliederdaten dient. "Wir rechnen damit, dass die E-Bike-Pannenfahrer 80 Prozent aller Autopannen in der Innenstadt beheben können", sagt Lobensommer. Bei größeren Schäden oder Lkw-Pannen stoßen aber auch die radelnden Pannenhelfer an ihre Grenzen und Kollegen in Autos müssen anrücken.
Salzburg24
ÖAMTC testet Projekt in Salzburg
Die Sommermonate gelten als besonders arbeitsintensiv, denn allein in der Stadt Salzburg wurden im Juli und August 2016 mehr als 2.300 Pannen behoben. In Wien haben sich die E-Bikes im Pannendienst bereits bestens bewährt: Im Vorjahr wurden 841 Einsätze per Fahrrad absolviert, fast neun von zehn Fahrzeugen konnten wieder flott gemacht werden. Der Salzburger Pilot-Versuch ist für die Dauer der Festspielzeit begrenzt. Anschließend werden die gesammelten Daten analysiert und evaluiert.
(Quelle: salzburg24)