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Personelle und inhaltliche Neuerungen im Salzburg Landestheater

Das Salzburger Landestheater stellt personell und programmatisch um
Veröffentlicht: 28. Jänner 2014 13:24 Uhr
Beim Landestheater Salzburg werden Führungspositionen neu besetzt. Mirga Grazinyte-Tyla wird neue Musikdirektorin, Friederike Bernau wird zu Schauspieldirektorin befördert. Es wird auch ein neues Opernstudio „Gerald Mortier" ins Leben gerufen.
SALZBURG24 (Melanie Berger)

Weitreichende personelle Änderungen gibt es im Salzburger Landestheater: Wie am Dienstagvormittag bei einem Pressegespräch angekündigt wurde, wird die 27-jährige Mirga Grazinyte-Tyla die neue Musikdirektorin des Hauses, während Chefdramaturgin Friederike Bernau zur Schauspieldirektorin befördert wird. Zudem hat Intendant Carl Philip von Maldeghem ein Opernstudio "Gerard Mortier" ins Leben gerufen.

Landestheater bringt kritische Ägypten-Oper

Mirga Grazinyte-Tyla wird auf Leo Hussain folgen, dessen Vertrag mit Ende dieser Saison ausläuft. Am Beginn der kommenden Saison wird die in Litauen geborene Dirigentin mit "Die Zauberflöte" ihr Salzburg-Debüt in der Oper geben, ein Silvesterkonzert dirigieren sowie den Opernauftrag des Landestheaters an den ägyptischen Komponisten Hossam Mahmoud szenisch realisieren. Mahmoud schreibt nach "18 Tage" an einer weiteren, gesellschaftskritischen Oper über seine Heimat mit dem Titel "Tamarrod" (Übers.: Aufbruch, Widerstand). "Unsere neue Musikchefin wird nicht gleich voll einsteigen, dafür hat sie noch zu viele Verpflichtungen an anderen Häusern. Wir sehen die kommende Saison als Übergangsjahr, ab 2015/2016 soll sie aber den Spielplan mitprägen und der Oper im Landestheater ihren Stempel aufdrücken, so wie das auch Hussain getan hat", erklärte Intendant Maldeghem.

Vertrag bis 2017

Die 27-jährige Litauerin - die von Maldeghem als "ruhig, sensibel, strukturiert und bestimmt" beschrieben wurde - hat 2012 den Young Conductors Award der Salzburger Festspiele gewonnen. Die Dirigentin hat drei Jahre lang in Graz studiert und 2009 ihr Operndebüt mit "La Traviata" in Osnabrück absolviert. Sie hat unter anderem die Camerata Salzburg, die Kremerata Baltica, das Los Angeles Philharmonic Orchestra, das Beethovenorchester Bonn und das Philharmonische Orchester Vilnius dirigiert und freut sich auf "das Geschenk" Mozarteumorchester. Seit der Saison 2011/2012 ist Mirga Grazinyte-Tyla Kapellmeisterin in Heidelberg und seit 2013/2014 in derselben Funktion am Konzert Theater Bern. Beide Verpflichtungen sollen auslaufen, "das Standbein der Dirigentin wird in Salzburg stehen", versicherte Maldeghem. Der Vertrag mit der Litauerin läuft bis Saisonende 2017.

Bernau steigt auf

Friederike Bernau, die seit 2012 als Chefdramaturgin im Salzburger Landestheater beschäftigt ist, wird ab der kommenden Saison Schauspieldirektorin. Damit ist die an Theatern in München, Regensburg und Krefeld bewährte Theaterfrau zuständig für Spielplan, Rollenbesetzungen und nicht zuletzt das Engagement neuer Ensemblemitglieder im Sprechtheater.

Internationales Opernstudio

Neu ab der kommenden Saison ist auch das "internationale Opernstudio 'Gerard Mortier'", wie Maldeghem erläuterte. "Gerard Mortier steht, anders als die aktuelle, hauptsächlich an der Verpflichtung von Stars interessierte Festspiel-Intendanz, für die Oper als europäische, Völker verbindende Kraft", argumentierte der Landestheater-Intendant, der als persönlicher Referent Mortiers gearbeitet hat. Vorerst werden je zwei Studenten der Julliard School New York und des Istanbul State Conservatory für ein Jahr nach Salzburg kommen. In Zusammenarbeit mit der Universität Salzburg werden sie in "Ausdruck von Sprache und Körper", "Deutsch", "Italienisch" und anderen wissenschaftlich relevanten Fächern ausgebildet.

Lesungen von Gerald Mortier

"In unserem Haus sollen diese Leute aus dem Orient und dem Okzident nicht einfach billige Ensemblemitglieder werden, sondern den mitteleuropäischen Opernbetrieb von innen kennenlernen und Rollen doppeln", so Maldeghem, der Vorträge und Lesungen von Gerard Mortier im Rahmen dieses Opernstudios ankündigte. Das Landestheater und die Universität bieten Stipendien beziehungsweise sorgen für die Lebenshaltung der Opernstudenten aus New York und Istanbul. (APA)

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(Quelle: salzburg24)

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