Blick ins Fotoalbum

"Kultur braucht Society zum Überleben": Salzburger Festspiele aus Sicht einer Fotografin

Doris Wild gewährt einen Blick in ihr Fotoalbum der Salzburger Festspiele und blickt auf die vergangenen Jahrzehnte zurück.
Veröffentlicht: 01. August 2025 15:19 Uhr
Während der Salzburger Festspiele platzt die Altstadt bekanntlich aus allen Nähten. Neben der Vielzahl an Touristinnen und Touristen lassen sich vielerorts Schauspieler:innen blicken, genauso wie prominente Festspielgäste. Eine, die das bunte Treiben wie kaum eine andere kennt, ist die langjährige Fotografin Doris Wild. "Früher wurden die Partys noch ausladend gefeiert, das ist heute nicht mehr so", stellt sie im SALZBURG24-Interview fest – und blickt gemeinsam mit uns auf die vergangenen Jahrzehnte zurück.

Die Stadt Salzburg ist aktuell fest in der Hand der Festspiele. Zahlreiche Kulturveranstaltungen, Konzerte und Co finden noch bis Ende August an etlichen Orten rund um die historische Altstadt statt – die bekannteste von allen ist fraglos der "Jedermann", der heuer wieder von Philipp Hochmair verkörpert wird.

Doris Wild gibt Einblick in ihre Arbeit

Eine Frau, die den Festspielbezirk bestens kennt, ist Doris Wild. Die Fotografin ist weit mehr als eine Beobachterin: Die gebürtige Oberösterreicherin ist seit Jahrzehnten mitten im pulsierenden Geschehen der Society unterwegs, kennt das farbenfrohe Treiben und ist mit den Gesichtern, Geschichten und Veränderungen der Festspielstadt so vertraut wie kaum jemand sonst.

Angefangen hat alles in den 1990er-Jahren. Nach dem Publizistik-Studium und einer Reihe von Nebenjobs landete sie zunächst im Lokaljournalismus, erinnert sich Wild im SALZBURG24-Interview. Nebenbei baute sie ihre eigene Fotoagentur Wildbild auf, die es bis heute gibt. "Ich habe damit einfach mehr Geld verdient." In dieser Zeit habe sie bis zu 80 Stunden pro Woche gearbeitet. "Das war nur Work ohne Life-Balance", lacht sie rückblickend. Mit der Zeit wuchs ihre Pressefotoagentur auf bis zu zwölf Mitarbeitende an. "Es hat in Salzburg nichts gegeben, wo wir nicht dabei waren." Vor allem während der Festspiele. "Das war die Zeit, wo die Partys noch richtig ausladend gefeiert wurden und Firmen sich gegenseitig damit überboten haben, wer das tollere Konzept, das bessere Essen und die schöneren Roben hatte."

Bildergalerien

Bekannte Gesichter, Stars und Sternchen: Doris Wild gewährt einen Blick in ihr Fotoalbum der Salzburger Festspiele.
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Festspiel-Atmosphäre änderte sich "radikal"

Die Salzburger Festspiele seien in dieser Zeit das Zentrum des gesellschaftlichen Lebens gewesen. Wild erinnert sich noch, wie die Weltelite zu Gast war und CEOs großer Firmen beim Abendessen "gemeinsam Ideen entwickelt" haben – gesellschaftlich, wirtschaftlich und politisch. Es seien Treffpunkte gewesen, um zu sehen und gesehen zu werden. Wilds Arbeitstage waren in dieser Zeit in der Regel 16 Stunden lang. "Beim Arbeiten bin ich wie im Tunnel und bekomme links und rechts von mir nichts mit."

Doch ab 2008 habe sich die Atmosphäre rund um die Festspiele "radikal verändert", sagt Wild. Der weltweite Finanzcrash und neue Compliance-Regeln hätten für ein abruptes Ende der großen Feste gesorgt. "Ab 2008 hat das Downsizing der Partys begonnen. Es gibt natürlich heute schon auch noch die größeren Sponsorenpartys, aber nicht mehr in dem Ausmaß und nicht mehr in dieser Öffentlichkeitsbreite." Die einst ausladenden Empfänge mit dem "Who is Who" der internationalen Elite seien "Leberkäs- und Bierpartys" gewichen. "Das war das komplette Gegenteil von dem, was es vorher war."

Die Festspiele der früheren Zeit seien unkomplizierter gewesen, meint Wild. Mittlerweile sei vieles reguliert worden – zum Nachteil der Fotograf:innen. "Die Lockerheit fehlt mir heute." In besonderer Erinnerung geblieben sind Wild u.a. Gespräche mit Marianne Fürstin zu Sayn-Wittgenstein-Sayn und Wolfgang Porsche sowie Begegnungen mit mächtigen CEOs, den Hollywood-Stars Arnold Schwarzenegger und Sylvester Stallone oder den Adelsfamilien aus Schweden und den Niederlanden.

Wie sich der Fotografenberuf verändert hat

In den letzten Jahren sei die mediale Arbeit im Society-Bereich härter und der Zugang zu prominenten Bildern exklusiver geworden. "Es macht keinen Sinn, wenn ich vorm Festspielhaus stehe und versuche, irgendwelche Promis beim Reingehen zu erhaschen, während andere im Innenhof stehen dürfen."

Wild merkt an, dass sich die Wertigkeit des Berufsstandes im Laufe der Zeit gewandelt habe. Geld mit Fotos zu verdienen, sei heute deutlich schwieriger geworden. "Die Wertigkeit der Fotografie ist verschwunden, weil jeder mit seinem Handy Fotos machen kann." Solche Veränderungen und der Entschluss, mehr Freizeit zu haben, hätten schlussendlich zum Mitarbeiterabbau geführt. Mittlerweile umfasst die Agentur noch drei Fotograf:innen.

Wo sich Promis in Salzburg tummeln

Wesentlich für die Society-Berichterstattung – damals wie heute – ist die Recherche, das richtige Netzwerk und ein fotografisches Gedächtnis. "Früher haben wir die Tipps bewusst bekommen und die Hotels durchtelefoniert. Das ist heute nicht mehr so einfach, aber ich kriege ohnehin mit, wer wann kommt."

Und wo kann man überhaupt während der Festspiele bekannte Gesichter entdecken? Fotografin Wild hat einige Tipps: "Wer mit offenen Augen durch den Festspielbezirk geht, wird sicher den einen oder anderen Promi entdecken." Erfolgversprechende Orte seien das Hotel Sacher, der Goldene Hirsch, die Blaue Gans, das Triangel sowie der Innenhof des 220GRAD-Rupertinums. "Aufgrund des erhöhten Sicherheitsaufgebots ist es bei den Aufwartungen vor dem Festspielhaus mittlerweile schwieriger geworden", so Wild.

Die Zeit der rauschenden Feste während der Salzburger Festspiele sei zwar vorbei, doch die Fotografie und Dokumentation bleibt. "Die Kultur braucht die Society zum Überleben", ist Wild überzeugt. Denn dadurch würde schließlich die grenzüberschreitende Aufmerksamkeit entstehen. Den reinen Festspiel-Events hat Wild jedoch mittlerweile den Rücken gekehrt. Zuletzt war sie bei der Schinkenfleckerlparty von Ex-Kanzler Sebastian Kurz (ÖVP) im Einsatz. Vielmehr konzentriert sie sich als Fotografin nurmehr auf Firmen-Events, Kongresse, private Feste und Coachings des Fotograf:innen-Nachwuchses. "Das sind Sachen, die ich richtig gern mache."

Auch wenn Salzburg längst nicht mehr der glitzernde Nabel der Society-Welt sei, wie Wild meint, bleibt sie weiterhin das Auge dieser Szene.

(Quelle: salzburg24)

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