Stadt

Postmusik Salzburg feiert 80. Geburtstag

Franz Milacher (Mitte) bei der Ehrung am Samstag.
Veröffentlicht: 12. November 2018 07:07 Uhr
80 Jahre und kein bisschen leise – mit einem Festkonzert im Großen Festspielhaus feierte die Postmusik Salzburg am Samstag ihr 80-jähriges Bestehen. Da neben Post & Telekom- und Postbusmitarbeitern mittlerweile auch private Musikerinnen und Musiker an den Pulten sitzen, gibt es derzeit keine Nachwuchssorgen.
Jacqueline Winkler

Vom Königsmarsch von Richard Strauss über Musik aus der die Operette „Saison in Salzburg“ bis hin zu Songs aus „Grease“ reicht der breit gespannte musikalische Bilderbogen, den die rund 65 Musikerinnen und Musiker dem Publikum im Festspielhaus zu Gehör brachten.

"Das abwechslungsreiche und anspruchsvolle Programm zeugt von der hohen Qualität der Musikerinnen und Musiker", betont Landtagspräsidentin Brigitta Pallauf (ÖVP), die dem Kapellmeister Franz Milacher gemeinsam mit Post-Generaldirektor Georg Pölzl das Goldene Ehrenzeichen der Republik Österreich überreichte.

Uniform eines Salzburger Postillions von 1786

Geprobt wird normalerweise einmal pro Woche, für das Festkonzert wurden aber einige zusätzliche Proben eingeschoben, erzählt Milacher, der seit rund 22 Jahren als Kapellmeister den Takt angibt. Und auch für´s Auge macht das Orchester etwas her: Bei ihren Auftritten tragen die Musiker Dreispitz, Kniebundhosen und roten Rock, die historische Uniform eines Salzburger Postillions aus dem Jahr 1786.

Postmusik ohne Nachwuchssorgen

Neben der "großen" Postmusik gibt es noch die Post Big Band, eine Böhmische Besetzung und einige kleinere Ensembles, die bei verschiedensten Anlässen aufspielen. Da neben Post & Telekom- und Postbusmitarbeitern mittlerweile auch private Musikerinnen und Musiker an den Pulten sitzen, gibt es derzeit keine Nachwuchssorgen. „Wir haben in allen Registern genug qualifizierte Leute, die mitmachen wollen“, so Milacher, der selber ausgebildeter Flügelhornist ist und im benachbarten Hausruckviertel lebt.

Franz Milacher führt den Taktstock

Was bringt eigentlich einen Oberösterreicher an die tonangebende Stelle bei der Postmusik Salzburg? Das Landes-Medienzentrum (LMZ) hat mit Franz Milacher gesprochen:

LMZ: Sie waren ein vielbeschäftigter Kapellmeister in Oberösterreich. Wie und warum sind Sie 1996 zur Postmusik Salzburg gekommen?

FRANZ MILACHER: Der bekannte Salzburger Komponist Peter Wesenauer war zu dieser Zeit Kapellmeister des Eisenbahnermusikvereines Salzburg und ein guter Freund von mir. Er gab meine Adresse an die Verantwortlichen der Postmusik weiter und so kam eines Tages ein Anruf aus Salzburg. Nach einer „Kennenlernprobe“ entschloss ich mich, die Herausforderung, aus der Postmusik ein sehr leistungsstarkes Orchester zu formen, anzunehmen.

Was zeichnet die Postmusik Salzburg heute aus bzw. was unterscheidet sie von anderen Blasmusikorchestern?

Uns zeichnet vor allem die Vielseitigkeit aus. Wir alle möchten für jeden Anlass die richte Musik dabeihaben. Ob das eine große Auslandstournee oder auch bei einem Mirabellgarten-Konzert in Salzburg ist, wir möchten gerne abwechslungsreiche und interessente Stücke spielen.

Welches Repertoire wird gespielt?

Die Postmusik spielt alles, was das Publikum gerne hören möchte: Von traditioneller Blasmusik, wie Märsche, Polka oder Walzer, über symphonische Blasmusik, Operetten und klassische Bearbeitungen bis hin zu Musical und Filmmelodien und auch Pop und Schlagermusik kommt nicht zu kurz.

Woran erinnern Sie sich besonders gerne? Was waren die bisherigen Highlights unter Ihrer Stabführung?

Ein Highlight in der Geschichte der Postmusik war sicher das Jahr 2014, als wir zu den Salzburger Festspielen eingeladen wurden. Wir steuerten beim Theaterstück „Die letzten Tage der Menschheit“ die Bühnenmusik bei. Im selben Jahr spielten wir ein Konzert im Goldenen Saal des Wiener Musikvereines. Aber es gibt noch unzählige andere Anlässe, an die ich mich gerne erinnere, wie Konzerte in der Kathedrale in Hobart in Australien, im Opernhaus in Tsingtao in China oder auch unsere alljährlichen Herbstkonzerte im Großen Saal des Mozarteums in Salzburg.

Gibt es spezielle Pläne für die weitere musikalische Zukunft?

Ein langgehegter Wunsch von unserem Orchester wäre eine zweite Konzertreise nach Australien, an dieser arbeiten wir ab dem kommenden Jahr intensiv und wir hoffen, wir können diese im Jahr 2020 realisieren.

(Quelle: salzburg24)

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