„Die Salzburger brauchen ein leistbares Bad. Schwimmen darf kein Luxus für wenige werden“, mahnt KPÖ-plus-Gemeinderat Kay-Michael Dankl in einer Aussendung. Die Tageskarte um 9 Euro und 25 Euro, die eine Familie mit zwei Kindern zu zahlen hat, nennt der KPÖ-plus-Politiker „horrende Eintritte“. Denn: „Viele Salzburger, denen finanziell das Wasser schon bis zum Hals steht, werden durch die teuren Eintrittspreise ausgeschlossen.“
Eine Tageskarte im AYA-Hallenbad kostet im Vergleich mit 5 Euro knapp halb so viel. Dankl fordert denselben Preis für das Paracelsusbad. Familien, Jugendliche und Menschen mit kleinen Einkommen sollen frei baden können.
Paracelsusbad: Eintrittspreise verdoppelt
Neu ist die Kritik an den Preisen nicht. Bereits im Juni 2018 hatte NEOS-Klubobmann Lukas Rößlhuber moniert: „Die Eintrittspreise werden verdoppelt, aber die Wasserfläche wird de facto gleich bleiben.“ Ab 2021 soll der Preis für eine Tageskarte auf 10 Euro angehoben werden, Kinder zahlen dann 8 Euro Eintritt. „Das ist eine Preissteigerung von jeweils über hundert Prozent im Vergleich zu den Eintrittspreisen vor dem Abriss“, so Rößlhuber.
Bürgermeister findet Vergleich unfair
Gestaltet wurden die Preise vom Betreiber des Paracelsusbades, der Tourismus Salzburg Gesellschaft (TSG), die unter die Ressortzuständigkeit von Bürgermeister Harald Preuner (ÖVP) fällt. Dieser nimmt die Kritik gelassen zur Kenntnis: „Ich verstehe die Aufregung nicht. Die Preise sind bereits 2016 beschlossen worden. Wir haben sie bewusst so gesteuert, dass wir damit unter den Tarifen der Bäder im Umkreis sind.“ Zudem sei es unfair, das alte Paracelsusbad für den Preisvergleich heranzuziehen: „Wir haben 60 Millionen Euro investiert. Ich lasse mir das neue Bad mit diesen Diskussionen, die den Vergleich nicht standhalten, nicht madig machen.“
Gewinnbringend würde das neue Bad – trotz erhöhter Preise – ohnehin nicht sein: „Sie werden kein städtisches Bad führen können, das rentabel ist. Wir decken den Verlust mit öffentlichen Mitteln“, erläutert der Bürgermeister.
Auinger auf Preuners Seite
Rückendeckung erhält Preuner von Vizebürgermeister Bernhard Auinger (SPÖ), den Dankl in seiner Aussendung fälschlicherweise als Zuständigen kritisiert. „Ich war in den letzten drei Jahren lediglich als Ressortchef für den Bau zuständig“, stellt Auinger auf S24-Nachfrage klar. Nun hat Martina Berthold (Bürgerliste) die Funktion übernommen.
Die Preisgestaltung sieht der Vizebürgermeister wie Preuner absolut im Rahmen: „Unsere Vorgabe im Stadtrat war, dass sich die Preise an jenen der umliegenden Bäder orientieren soll. Das wurde aus meiner Sicht erfüllt, weshalb es von meiner Seite hierfür keine Kritik gibt. Es war klar, dass der Preis beim neuen Paracelsusbad höher ausfallen wird. Wir haben schließlich 60 Millionen Euro investiert.“
(Quelle: salzburg24)