10.000 Bands bzw. Künstlerinnen und Künstler, 6.000 Konzerte, 1.000 Auftritte von "Local Heroes" und über 1.000 Workshops: Wenn das Salzburger Rockhouse dieser Tage seinen 30. Geburtstag feiert, kann es eine fette Bilanz über diese drei Jahrzehnte ziehen. Danger Dan von der Antilopen Gang formulierte es kürzlich in einem Interview so: "Der Laden ist eine Instanz." Die Geburtstagsparty geht am 13. und 14. Oktober über die Bühne, wurde am Freitag bei einem Mediengespräch angekündigt.
Geschichte des Rockhouse beginnt 1981
Genau genommen reicht die Geschichte des Hauses am Fuße des (bzw. im) Salzburger Kapuzinerbergs schon 40 Jahre zurück. Denn schon Anfang der 1980er-Jahre wurde mit ersten Konzerten auf die fehlende Infrastruktur für die freie und alternative Szene aufmerksam gemacht. Kurz darauf wurde der Verein Pro-Ton gegründet, der 1985 dem Kulturausschuss des Gemeinderates zumindest eine einstimmige Wohlmeinung für das Projekt Rockhouse abringen konnte. Fünf Jahre und viele Diskussionen und zwei Rockhouse Band Aid Veranstaltungen später wurde 1990 endlich der Umbau des Gebäudes in der Schallmooser Hauptstraße 46 beschlossen, der im Oktober 1993 abgeschlossen war und das Haus Eröffnung feierte.
Die Eckpfeiler für die Ausrichtung blieben bis heute im Wesentlichen gleich: Man will ein kreatives Arbeitshaus und Treffpunkt für die regionale Musikszene, ein musikalischer Nahversorger des Großraums Salzburg und ein offenes Haus der Musik ohne stilistische Grenzen sein, das einen ganzjährigen Konzertbetrieb anbietet, der die aktuelle internationale und auch nationale Musikszene präsentiert.
Und stolz ist das Team rund um den langjährigen Leiter Wolfgang Descho darauf, dass sich viele Musiker vom Proberaum im Rockhouse über die "Local Heroes"-Bühne bis zur eigenen Headline-Show entwickelt haben. Als Beispiel nennt der Rockhouse-Chef hier etwa die Salzburger Band Steaming Satellites, die als Support von „Portugal. The Man“ international für Aufmerksamkeit sorgen konnten.
"Live-Stimmung kann man nicht downloaden"
Im Laufe der Zeit hat das Rockhouse auch Veränderungen in der Musikindustrie mitgemacht, die etwa durch die Einführung des Internets eingeleitet wurden. Obwohl sich das Leben der Menschen immer mehr in den Online-Bereich verlegt, werden Veranstaltungshäuser wie das Rockhouse weiter Bestand haben, glaubt Descho: "Eine Live-Stimmung kann man nicht downloaden. Und das wird auch immer so bleiben. Deshalb bin ich mich sicher, dass das Rockhouse auch in weiteren 30 Jahren noch seinen Dienst verrichten wird."
Wolf Arrer übergibt an Jonathan Zott
Eingeläutet wird nun im Rockhouse auch ein Generationenwechsel: Programm- und Veranstaltungsleiter Wolf Arrer tritt nach 26 Jahren ab, ihm wird im kommenden Jahr Jonathan Zott nachfolgen. Zusätzlich wird Sebastian König neben der bereits bestehenden Projektschiene "Eleven Empire" auch den "Blue Monday" betreuen.
Zweitägige Jubiläums-Geburtstagsparty im Rockhouse
Beim Geburtstagsfest werden am ersten Tag die oberösterreichische Singer-Songwriterin AVEC, die Salzburger Indie-Rock-Institution Please Madame, der Wiener Showman Onk Lou sowie die Siamese Elephants und DJ Maqua auf der Bühne stehen, am zweiten Tag folgen Bukahara, Bon Jour, Mefjus, Ansa Sauermann, Berglind und andere. Der zweite Abend ist bereits ausverkauft.
(Quelle: salzburg24)