„Sextortion“ ist eine Form der Internetkriminalität, die mittlerweile auch in Österreich recht häufig vorkommt. Unbekannte Frauen nehmen dabei über soziale Netzwerke und Partnervermittlungsseiten Kontakt zu Männern auf. Nach kurzem Chat versuchen die Täterinnen ihre Opfer auf andere Nachrichtendienste zu locken, erklärt Ortwin Lamprecht, Pressesprecher der Polizei Salzburg gegenüber SALZBURG24. Danach folgt die Aufforderung vor einer Webcam sexuelle Handlungen durchzuführen, im Gegenzug würden die Frauen selbiges tun. Wer mitspielt, bekommt wenig später eine Zahlungsaufforderung und die Drohung, dass das Video sonst im Netz veröffentlicht werde.
Salzburger mit brisantem Video erpresst
Erst am Dienstag wurde ein Salzburger Opfer einer „Sextortion“-Erpressung. Das Alter und den genauen Wohnort des Mannes wollte Lamprecht aufgrund des Opferschutzes nicht veröffentlichen. Nachdem er ein Video an die Unbekannte sendete, folgte prompt eine Geldforderung. Er solle einen vierstelligen Eurobetrag überweisen, sonst werde das brisante Bildmaterial auf einer Videoplattform veröffentlich. Der Salzburger reagierte richtig, so Lamprecht, und ging auf die Forderung nicht ein. Er informierte die Polizei. Nun laufen die Ermittlungen, um die Täterin und eventuelle Hintermänner auszuforschen.
Gebt "Sextortion" keine Chance!
Damit „Sextortion“ in Salzburg nicht Fuß fasst, gab die Polizei Tipps zu Internetdating, Webcamgebrauch und was zu tun ist, wenn man doch in die Falle getappt ist.
- Bei neuen Kontakten auf sozialen Netzwerken, Dating-Apps und auch Partnervermittlungsseiten, weiß man nie, mit wem man es wirklich zu tun hat, warnt die Polizei. Vor allem sollte man sich nicht allzu schnell dazu verleiten lassen, etablierte Plattformen zum weiteren Kontakt zu verlassen.
- Den Einsatz der Webcam vor allem im Netz und beim Chat mit neuen „Freunden“ vermeiden. Auch bei Nichtverwendung die Kamera zur Vorsicht mit einem Sticker abkleben.
- Sollte man bereits zum Opfer geworden sein, keinesfalls den geforderten Betrag überweisen. Denn es gibt keine Garantie, dass die Forderungen nach Bezahlung ein Ende nehmen. Erstattet Anzeige bei der Polizei. Chats, Nachrichten oder Emails des Täters sollten unbedingt bei den Beamten vorgelegt werden.
- Ein besonders wichtiger Punkt ist auch die Aufklärung von Kindern und Jugendlichen durch die Eltern. Macht als Eltern eure Kids auf die Gefahr aufmerksam und „Sextortion“ zum Thema.
Weitere Infos und Tipps zur „Sextortion“-Falle findet ihr hier.
(Quelle: salzburg24)