Die Eingliederung in das Dom Quartier (musealer Rundgang um den Domplatz mit vier Partner-Museen, Anm.) hat eine Reduktion der Ausstellungsfläche zur Folge. Durch die insgesamt 148 Schließtage fehlt Geld, einige wesentliche Ausstellungsprojekte wurden auf 2015 verschoben oder ganz abgesagt.
Wie die Museumsleitung am Freitagvormittag, bei einem Pressegespräch bekannt gab, ist ein Teil der bisherigen Ausstellungsfläche zum Gang geworden. Dieser liegt aber außerhalb der alarmgesicherten Zone und kann daher für das Hängen von Bildern nicht genutzt werden. Die Residenzgalerie ist somit um 500 Quadratmeter, von 1.200 auf 700 Quadratmeter, geschrumpft.
Mehr Schließtage im Vorjahr
Ein weiterer Preis für die Mitgliedschaft im neuen Dom Quartier, einem Projekt von Landeshauptmann Wilfried Haslauer (ÖVP), das Mitte Mai eröffnet werden soll: Eine Hohe Zahl an Schließtagen. Vor allem wegen der Umbauarbeiten blieb die Residenzgalerie im Vorjahr 148 Tage lang zu. Das wiederum reduzierte die Einnahmen von rund 200.000 (2012) auf 120.000 Euro. Geld, das für die Ausstellungen 2014 fehlt.
Museumsdirektorin Gabriele Groschner machte trotz allem gute Miene: "Es ist bedauerlich, aber es muss gehen. Zur Not geht es auch um ein Zehntel des Budgets. Wir haben unser Großprojekt mit dem Titel 'Allegorie' abgesagt und die Ausstellung 'Verführung' auf 2015 verschoben. Jetzt machen wir das Beste aus der Situation und präsentieren eine Umhängung des Bestandes." Unter dem Titel "Lebenswelten" werden ab 28. Februar ausgewählte Gemälde der überwiegend barocken Gemäldesammlung gezeigt.
„Tatort Barock" in der Residenzgalerie
Dazu kommen kleinere Sonderprojekte wie eine multimediale Inszenierung unter dem Titel "Tatort Barock". Dabei soll in Zusammenarbeit mit der Fachhochschule Puch-Urstein die Geschichte eines gewissen Anton mithilfe analoger und digitaler Medien aufgearbeitet und dargestellt werden. Dieser Anton hat es in der Zeit des 30-jährigen Krieges aus ärmlichen Verhältnissen bis in den Adelstand geschafft (ab 10.7.). Und mit "Movements" kommt eine filmische Neuinterpretation alter Barockgemälde (ab 22.11.).
Die Residenzgalerie ist eine GmbH und gehört zu 100 Prozent dem Land Salzburg, das jährlich 1,3 Mio. Euro zum Budget zuschießt. Das Museum ist neben dem Salzburgmuseum (Nordturm des Doms), Dommuseum (Räumlichkeiten an der Südempore des Doms) und dem Stift St. Peter (Langer Gang) eines von vier Museen beziehungsweise Kunstsammlungen, die den musealen Rundgang um den Domplatz ab Mai 2014 bespielen sollen.
"Ich gehe auf jeden Fall davon aus, dass die einzelnen Museen eigenständig erhalten bleiben", so Kulturlandesrat Heinrich Schellhorn (Grüne), der das Dom Quartier nach der Eröffnung von Haslauer "erben" wird. Wie aber gemeinsam geplante und strukturierte Ausstellungen bei gleichzeitiger voller Souveränität der Mitglieds-Museen zustande kommen sollen, muss laut Schellhorn erst abgewartet werden. Sowohl bei den Verwaltungsstrukturen als auch bei den kuratorischen und planerischen Kompetenzen gibt es noch offensichtliche Unklarheiten. Unvermeidbar ist, so der Kulturlandesrat, dass die Gesamteinnahmen nach einem vereinbarten Schlüssel verteilt werden. Denn es ist ausgeschlossen, einzelne Museen zu besuchen, ohne dabei für den gesamten Rundgang Eintritt zu bezahlen. (APA)
Bildergalerien
(Quelle: salzburg24)