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Schneechaos im Süden: Salzburger Katastrophenhilfe eingetroffen

Veröffentlicht: 03. Februar 2014 06:51 Uhr
Landeshauptmann und Katastrophenreferent Wilfried Haslauer schickte am Montag zahlreiche Einsatzkräfte ins eisgebeutelte Slowenien. Die Salzburger werden vermutlich 14 Tage mit der Wiederherstellung der Stromversorgung in Slowenien beschäftigt sein.

Aufgrund der anhaltenden Schneefälle sind in Kärnten tausende Menschen von der Außenwelt abgeschnitten. So sind etwa Bad Bleiberg, Zell Pfarre sowie das Nassfeld und das Lesachtal derzeit nicht zu erreichen. Auf Ersuchen des Kärntner Landeshauptmannes hat der Salzburger LH und Katastrophenreferent Wilfried Haslauer umgehend Unterstützung des Landes Salzburg durch Schneeräumgeräte für die Bewältigung der schwierigen Lage zugesagt. "In schwierigen Zeiten helfen wir selbstverständlich aus, wo es geht und lassen unsere Nachbarn nicht im Stich", so der Landeshauptmann am Montag.

Zehn Prozent der slowenischen Haushalte ohne Strom

In Slowenien haben am Sonntag wegen des eisigen Wetters dramatische Verhältnisse geherrscht. Im Laufe des Tages spitzte sich die Lage wegen des Regens zu, am Abend begann es zu schneien. Rund 105.000 Haushalte - zwischenzeitlich waren es 120.000 gewesen - waren am Sonntagabend noch ohne Strom. Am Montag blieben rund drei Viertel aller Haupt-und Mittelschulen geschlossen. Am Montag Früh ist ein Katastrophenzug des Landesfeuerwehrverbandes Salzburg mit elf Mann, fünf Fahrzeugen und drei Stromerzeugungsanhängern nach Slowenien aufgebrochen. "In einem vereinten Europa gibt es auch bei der Bewältigung von Katastrophen keine Grenzen mehr. Ich bin froh, dass wir der slowenischen Bevölkerung helfen können und hoffe, dass sich die Lage bald bessert", sagte Landeshauptmann Haslauer. Die slowenischen Behörden haben Katastrophenalarm ausgelöst und um Hilfe aus dem Ausland gebeten. Auch Kräfte aus Niederösterreich unterstützen Slowenien. Die Einheiten sind Montagnachmittag in Logatec, ca. 35 km südwestlich von Ljubljana eingetroffen.

Landeshauptmann Haslauer sichert den betroffenen Gebieten die Unterstützung und Solidarität des Landes Salzburg und seiner Bevölkerung zu und ist in ständigem Kontakt mit dem Katastrophenschutzreferat des Landes.

Salzburg und Niederösterreich im Hilfseinsatz

Die Feuerwehren aus Niederösterreich rückten mit insgesamt 120 Kräften und über 20 Stromgeneratoren zum Hilfseinsatz aus. Die drei Salzburger Stromgeneratoren werden von der Berufsfeuerwehr Salzburg, der Freiwilligen Feuerwehr Salzburg und dem Landesfeuerwehrverband Salzburg gestellt. Sie sind bereits Montagnachmittag in Slowenien eingetroffen.

 

Abfahrt des Kat-Zuges nach Slowenien. Foto: LFV Salzburg24
Abfahrt des Kat-Zuges nach Slowenien. Foto: LFV
Abfahrt des Kat-Zuges nach Slowenien. Foto: LFV

Einsatzkräfte vor Ort

Ab der Grenze wurden die Einheiten aus NÖ und Salzburg durch Vertreter des slowenischen Zivilschutzes in das das Einsatzgebiet (Logatec) begleitet. Dort wurden die Einheiten durch die Verantwortlichen aus Slowenien empfangen (Ministerpräsident,  Infrastrukturminister, Verteidigungsminister, Landesfeuerwehrpräsident). Sie erhielten eine erste Einweisung über die Schäden durch den Infrastrukturminister und Vertreter des Stromversorgers. Insgesamt sind 25% der Stromversorgung beschädigt.Viele Stromleitungen sind gerissen  und Gittermasten umgestürzt oder geknickt. Vorgesehener Einsatzauftrag für die Salzburger Einheiten wird die Wiederherstellung der Netzeinspeisung sein. Die Dauer des Einsatzes wird, laut Salzburger Landesfeuerwehrverband, ca. 14 Tage sein. Nach diesen 14 Tagen sollten 90 Prozent des Netzes wieder in Takt sein, so der Landesfeuerwehrverband Salzburg. Für die Verpflegung und Unterbringung der Salzburger Einsatzkräfte wird vor Ort gesorgt.

Situation in Kärnten und Osttirol entspannt

Nach den massiven Schneefällen der vergangenen Tage ist die Räumung der Verkehrswege Montagnachmittag in Osttirol zügig vorangeschritten. Unter anderem wurden die zuletzt noch gesperrte Asslinger Straße (L359) und die Defereggentalstraße (L25) am Nachmittag für den Verkehr freigegeben, teilte das Land in einer Aussendung mit.
Auch die St. Veiter Straße (L358) sei mittlerweile durch die Lawinenkommission zur Räumung freigegeben worden. Laut "Tinetz AG" waren trotz des teilweise feuchten und schweren Schnees keine gröberen Schäden bei der Stromversorgung zu verzeichnen. Temporäre, kleinflächige Stromausfälle - meist durch Beschädigungen im Zuge von Räumarbeiten bedingt - hätten immer umgehend behoben werden können, hieß es.

Erkundungsflüge nur eingeschränkt möglich

Wegen des Wetters waren Erkundungsflüge am Montag vorerst nur eingeschränkt möglich. "Im Laufe des heutigen Tages fanden Erkundungsflüge in den Gemeindegebieten von Hopfgarten, St. Jakob i. D., Matrei i. O. und St. Veit i. D. statt. Das Villgratental allerdings konnte wegen der Witterungsverhältnisse noch nicht beflogen werden", erklärte Bezirkshauptfrau Olga Reisner. Sobald sich ein Flugfenster eröffnet, sollen die Erkundungsflüge sofort aufgenommen werden.  (S24/APA)

Links zu diesem Artikel:

  • Eisregen hat Slowenien im Griff

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(Quelle: salzburg24)

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