„Wir haben unverzüglich Polizei und auch den Verfassungsschutz eingeschaltet“, informiert Grünen-Geschäftsführer Rudi Hemetsberger am Montag in einer Aussendung. Auch Landessprecherin LHStv. Astrid Rössler zeigte sich über den Vorfall geschockt: „Die rechte Szene agiert zunehmend unverhohlener. Dem müssen wir entschieden entgegentreten.“
„Beamte waren am Montag zur Spurensicherung vor Ort", bestätigte Polizeisprecherin Eva Wenzl den Vorfall gegenüber SALZBURG24 „Die unbekannten Täter haben die Eingangstüre mit schwarzem Filzstift beschmiert", so Wenzl weiter. Die Ermittlungen seien von Seiten des Verfassungsschutzes in Gange. Dort gebe es Beamte, die für politische motivierte Straftaten und daher auch für alle Fälle des Extremismus zuständig seien. Jeder rechtsextreme Vandalenakt werde geprüft.
Grüne vermuten rechte Schmierage
Die Grünen vermuten hinter der Aktion einen rechtsradikalen Ausgangspunkt. In einschlägigen Kreisen stehe „88“ zweimal für den achten Buchstaben des Alphabets und diene als Abkürzung für die Nazi-Grußformel „Heil Hitler“. Die Abkürzung „SOKO“ wiederum sei „zweifelsohne eine Anspielung auf unsere Forderung, die Polizei möge zur Aufklärung diverser rechter Schmieraktionen eine Sonderkommission gründen“, so Hemetsberger weiter.
Rössler: Gemeinsam gegen Rechts
Die Schmieraktion reihe sich nahtlos in die mittlerweile zahlreichen Fälle von Schmierereien und Sachbeschädigungen mit rechtsradikalem Hintergrund in Salzburg ein, kritisierten die Grünen. "Die rechte Szene agiert zunehmend unverhohlener. Dem müssen wir entschieden entgegentreten", warnte Landessprecherin LHStv. Astrid Rössler vor einer "besorgniserregender Entwicklung".
Regelmäßige Schmierereien in Salzburg
Seit dem Vorjahr ist es immer wieder zu Nazi-Schmierereien in der Stadt Salzburg gekommen. Im Mai wurde ein Euthanasie-Mahnmal im Kurgarten zerstört. Die Täter konnten noch nicht ausgeforscht werden. Der Polizei gelang es aber, zwei Burschen wegen Beschmierungen von in Boden gelegten Gedenksteinen zur Erinnerung an die Opfer des Nationalsozialismus auszuforschen. Sie sollen insgesamt 59 sogenannter Stolpersteine verunstaltet haben. Eine Anklage gegen die beiden 20 und 21 Jahre alten Salzburger wurde bereits erhoben. (SALZBURG24/APA)
(Quelle: salzburg24)