Investitionen

Stadt Salzburg baut Betreuungsplätze für unter Dreijährige aus

Die Stadt Salzburg hat den Ausbau von Kinderbetreuungsplätzen – vor allem für Kids unter drei Jahren – angekündigt. (SYMBOLBILD)
Veröffentlicht: 11. September 2024 13:06 Uhr
Immer mehr Eltern suchen einen Betreuungsplatz für ihre Kinder unter drei Jahren in der Stadt Salzburg. Das ist auch der Stadtpolitik bewusst: Bürgermeister Bernhard Auinger kündigte heute bauliche und personelle Maßnahmen für ein breiteres Angebot an.
Moni Gaudreau

Der Bedarf an Kinderbetreuungsplätzen in Salzburg wächst – vor allem jener der unter Dreijährigen. Vor zehn Jahren besuchten rund 17 Prozent der unter Dreijährigen im ganzen Bundesland eine institutionelle Einrichtung, im vergangenen Schuljahr stieg der Anteil bereits auf über 28 Prozent, wie aus der Landesstatistik hervorgeht. In der Stadt Salzburg werde fast jedes dritte Kind unter drei Jahren institutionell betreut.

Deswegen will die Stadtregierung das Angebot für Kinderbetreuungsplätze ausbauen, gibt Bürgermeister Bernhard Auinger (SPÖ) heute bei einem Pressetermin bekannt. „Als Stadt werden wir nun verstärkt eigene Einrichtungen betreiben“, so der Stadtchef. Dazu habe man bereits einige „Projekte in der Schublade“.

Finanziert sollen diese Projekte unter anderem durch den „Zukunftsfonds“ des Bundes werden. Das Land Salzburg, der Städte- und Gemeindebund haben darüber gestern entschieden. Insgesamt über 30 Millionen Euro zusätzlich stehen ab 2025 jährlich dem Bundesland für den Ausbau der Elementarpädagogik zur Verfügung. Davon erhalte die Mozartstadt rund fünf Millionen Euro pro Jahr, so Auinger.

Bauliche Maßnahmen für Kinderbetreuungsplätze

Was wird nun konkret umgesetzt? Die Bundesmittel sollen in den nächsten Jahren unter anderem in bauliche Maßnahmen fließen. Der für das Bauen ressortzuständige Vizebürgermeister Kay-Michael Dankl (KPÖ Plus) gab dazu einen Überblick über die geplanten Projekte. Sowohl in der Aigner Straße in Aigen und in Liefering sollen zwei neue Kinderbildungs- und Betreuungseinrichtungen entstehen. Jeweils zwei Kleinkindergruppen sollen dort Platz finden. Der Baubeginn ist für 2025 geplant.

Bereits in Bau befindet sich ein neuer Kindergarten in der Berchtesgadener Straße im Stadtteil Gneis. Vier Gruppen sollen im Neubau einen Betreuungsort finden. Für die kommenden Jahre hat Dankl noch sieben weitere Projekte angekündigt.

Betreuungsprojekte der Stadt Salzburg im Überblick:

  • Aufstockung der Betreuungseinrichtung Josefiau mit zwei Gruppen
  • Umbau der Betreuungseinrichtung Alpensiedlung auf drei Kleinkindgruppen
  • Neubau Betreuungseinrichtung Itzling I mit acht Gruppen
  • Neubau Kleingmain mit vier Kindergarten- und zwei Kleinkindgruppen
  • Erweiterung der Betreuungseinrichtung Schallmoos mit zwei Kleinkindgruppen
  • Generalsanierung der Betreuungseinrichtung Parsch und der Ausbau auf vier Gruppen
  • Neubau einer Betreuungseinrichtung auf den Stieglgründen mit vier Gruppen

Mehrere Kindergarten- und Hortgruppen in Salzburg geschlossen

Neben den baulichen Maßnahmen wolle die Stadt Salzburg auch eine Personaloffensive starten. Denn laut aktuellen Prognosen werden bis 2030 im ganzen Bundesland rund 1.300 Fachkräfte in der Elementarpädagogik fehlen, berichtet Jutta Kodat, Amtsleiterin für Schulen und Kinderbetreuungseinrichtungen.

Dass die Personalsituation bereits jetzt angespannt ist, negiert sie nicht. „Wegen Personalmangels bleiben im Kindergartenjahr 2024/25 vier Kindergarten- und drei Hortgruppen in der Stadt Salzburg geschlossen.“

Aktuelle Betreuungsplätze im Herbst

  • Kindergärten: 33 Standorte mit 2.244 Plätzen (102 Gruppen)
  • Horte: elf Standorte mit 553 Plätzen (28 Gruppen)
  • Kleinkindgruppen: vier Standorte mit 32 Plätzen (vier Gruppen)
  • Alterserweiterte Gruppe: ein Standort mit 16 Plätzen (eine Gruppe)

Wie will die Stadt dem Personalmangel also entgegenwirken? „Wir wollen bewährte Zusatzkräfte und Quereinsteiger zur Weiterbildung zur ‚Fachkraft Elementarpädagogik‘ unterstützen“, sagt Kodat. Und zwar sollen nicht nur die Schulkosten während der berufsbegleitenden Ausbildung, sondern auch der fünfprozentige Lohnentfall von der Stadt bezahlt werden. Im Gegenzug erwarte man von den neuen Fachkräften, nach Abschluss der Ausbildung fünf Jahre in einer städtischen Kinderbildungs- und Betreuungseinrichtung zu arbeiten, heißt es abschließend.

(Quelle: salzburg24)

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