Stadt

Start der Salzburger Schlechtwettersperre ohne große Probleme

Veröffentlicht: 16. Juli 2012 15:57 Uhr
Die "Mittagsregelung" hat laut Polizeisprecher Anton Schentz aus polizeilicher Sicht gut funktioniert. "Der Beginn ist absolut zufriedenstellend." Zirka die Hälfte der nicht berechtigten Autofahrer, die trotz des Fahrverbotes in die Altstadt gefahren und von der Polizei kontrolliert worden waren, zeigten sich aber ahnungslos.
Die erste Bilanz hätte deutlich schlechter ausfallen können: "Es gab bisher keine Probleme", betonte Wolfgang Ebner vom Verkehrsreferat des Stadtpolizeikommandos am Vormittag gegenüber der APA. Das befürchtete Chaos auf den Straßen sei ausgeblieben. "Das ist sicher auch eine Folge der Schlechtwettersperre." Projektleiter Norbert Ablinger machte sich auf seiner Vespa selbst ein Bild von der Situation. "Es ist sehr gut gelaufen, das war aber noch nicht der Worst-Case-Tag", sagte der Verkehrsjurist. Mit Beginn der Salzburger Festspiele wird mit mehr Andrang in die Stadt gerechnet.

Padutsch: "Tag des Lernens"

Entspannt zeigte sich auch der ressortzuständige Planungsstadtrat Johann Padutsch (Bürgerliste): "Heute ist ein Tag des Lernens. Die Organisation läuft gut. Was die nächsten Tage bringen, kann ich aber noch nicht sagen. Aber man sieht sofort, dass die Stadt deutlich mehr den Menschen als den Autos gehört." Kurz vor Inkrafttreten der Sperre sei an einigen Punkten aber ein erhöhtes Verkehrsaufkommen festgestellt worden. "Vielleicht wollten da ja alle noch geschwind durch." Wegen der Schlechtwettersperre wurden Touristen in ihren Autos ab 9.00 Uhr an der Münchner Bundesstraße beim Kreisverkehr Salzburg-Mitte und an der Innsbrucker Bundesstraße beim Flughafen auf Park+Ride-Parkplätze abgeleitet. Die Insassen konnten mit dem öffentlichen Bus ins Zentrum fahren. Die Netzkarte kostet für insgesamt fünf Personen zwölf
Euro, etwa 580 dieser Tickets wurden gelöst.

Schlechtwettersperre als "pures Gift"

An den beiden Einfahrtsstraßen bildeten sich Rückstaus von bis zu rund 1,5 Kilometer. Um 12.30 Uhr wurde die Schlechtwettersperre aufgehoben. Zu Mittag waren auf dem P&R Messe erst 350 Stellplätze von 3.500 belegt, am P&R Flughafen 150 von 400. In der Mönchsberg-Garage waren laut Polizei noch 520 Stellplätze frei, auch andere Garagen konnten noch Fahrzeuge aufnehmen. Insgesamt rund 1.300 Plätze sollen in den Garagen bis dahin noch freigeblieben sein. Was Vizebürgermeister Harald Preuner (V) heftig kritisierte. Er befürchtet massive Einbußen für die Innenstadtkaufleute: "Die Altstadtgaragen waren heute um 12.00 Uhr noch halbleer. Es passiert nun genau das, wovor die
ÖVP und der Altstadtverband bis zum Ende und leider vergeblich gewarnt haben: Da sich diese Vertreibungsaktion anscheinend herumgesprochen hat, bleiben die Touristen der Stadt lieber gleich fern." Peter Tutschku von der Wirtschaftskammer Salzburg sieht diese Regelung als „pures Gift für die Innenstadt“. Mitarbeiter des Österreichischen Wachdienstes verteilten mehrsprachige Info-Folder bei den Parkplätzen und auch bei den Absperrbereichen an der Staatsbrücke, beim Neutor und Müllnerhügel. Einige Autofahrer beschwerten sich, weil sie ihre Ladetätigkeiten nicht durchführen konnten. "Die Informationen wurde heuer aber so gut transportiert, wie das in vergangenen Jahren noch nie der Fall war", sagte Chefinspektor Ebner. Entscheidend für den weiteren Verlauf werde aber das Wetter sein. "Bei Schönwetter ist in der Stadt generell weniger los." Dann würden deutlich mehr Menschen mit dem
Fahrrad fahren. Die Autofahrer sahen die Sperre zum Großteil gelassen. "Ich habe kein Problem damit, wenn ich nicht bis direkt ins Zentrum fahren kann. Wenn in der Stadt dafür weniger los ist, ist das doch auch angenehm", betonte etwa Andrea Jeuter aus Baden-Württemberg (D). Nicht jeder Autofahrer hielt sich allerdings an die Sperre. Besonders bei der Staatsbrücke ignorierten einige Lenker das Abbiegeverbot.

Bis zu 200 Euro Strafe

Derzeit hat eine Missachtung der "Mittagsregelung" noch keine Konsequenzen: Erst ab Mittwoch drohen Strafen. Von 20 Euro für ein Organmandat, im Falle einer Anzeige im Zuge einer Rahmenstrafe 70 bis zu 200 Euro. "Und von ausländischen Lenkern kann bis zu 150 Euro Sicherheitshinterlegung verlangt werden", betonte Chefinspektor Ebner. (Red./APA)

(Quelle: salzburg24)

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