Der Schotterbelag auf dem Salzburger Residenzplatz in der Salzburger Altstadt sorgt einmal mehr für Aufregung. Denn aufgrund der Trockenheit weht der Schotterstaub ungehindert in angrenzende Geschäfte. Auf einem Video ist auch zu sehen, wie Kaffeehaus-Gäste ihre Köpfe einziehen und ihre Hand übers Essen und die Getränke halten, um zu verhindern, dass der Staub dort hineingelangt.
Veröffentlicht hat das Video die Salzburger Fotografin Doris Wild. Für den Clip wurden drei unterschiedliche Tage zusammengefügt – "zwei Aufnahmen stammen von letzter Woche, die Gastgartenszene von gestern", so Wild am Dienstag.
Angrenzende Geschäfte besonders betroffen
Unmittelbar betroffen ist auch das Salzburger Heimatwerk. „Wir haben massiv mit dem Feinstaub zu kämpfen“, sagt Gundi Schirlbauer, Heimatwerk-Geschäftsführerin, im S24-Interview. Was der Grund für den Staub sei, wisse sie nicht, aber das Geschäft und ihre Mitarbeiter:innen seien dadurch sehr belastet – bedenke man die 1.500 im Haus befindlichen Stoffe, die geschützt werden müssen. „Auch wenn es heiß ist, muss unsere Türe zubleiben, sonst ist der Staub überall.“ Schon jetzt rücke das Team täglich zum Entstauben aus – begonnen bei den Fenstersims, über Gewürzsträuße bis hin zu Kleiderständer und Möbel.
Schon in der Vergangenheit habe das Problem bestanden, doch heuer soll es massiv sein, sagt sie. „Auch wenn es geregnet hat, haben wir vielleicht einen halben Tag Ruhe“, klagt die Chefin des Salzburger Heimatwerks, die einen derartige Staubwolke wie im Video zu sehen zwei bis drei Mal pro Woche beobachtet.
Residenzplatz als Sofortmaßnahme bewässert
Der zuständigen Baustadträtin Anna Schiester (Bürgerliste, die Grünen der Stadt Salzburg) ist das Problem bekannt. „Ich kenne das Video“, sagt sie Dienstagmittag auf SALZBURG24-Anfrage. „Ich verstehe, dass das für die betroffenen Geschäftsleute und die Salzburger:innen sehr schwierig ist. Der Belag trocknet extrem schnell.“ Als Erstmaßnahme hat die Baustadträtin noch am Dienstag Kontakt mit dem Bauamt aufgenommen, das noch am gleichen Tag den gesamten Platz wässern will.
Für die Betroffenen eine Lösung, die allerdings wohl nur kurz Abhilfe schafft. „Das ist das, was wir jetzt tun können. Mittelfristig – und gerade im Hinblick auf die zunehmende Hitze – müssen wir weiterdenken und überlegen, wie wir das ändern können“, kündigt die Bürgerlisten-Chefin an. Eine Versiegelung des Platzes komme aber für sie nicht in Frage. Neu gedacht werden müsse jedenfalls auch, ob tatsächlich weitere Plätze mit dem Belag ausgestattet werden sollen, stellt Schiester gegenüber S24 klar.
Gundi Schirlbauer wünscht sich – wohl wie viele Anrainerinnen und Anrainer am Residenzplatz – rasch Abhilfe und einen neuen Belag. „Am besten etwas mit Grün“, sagt sie. Ihr sei durchaus klar, dass man den geschichtsträchtigen Platz so original wie möglich erhalten wolle, „aber man muss mit der Zeit gehen und damals war das Klima ein anderes als heute.“
Belag am Residenzplatz schon 2019 in Schlagzeilen
Die Aufregung um den Belag auf dem Residenzplatz ist jedenfalls nichts Neues. Schon kurz nach seiner Neugestaltung im Jahr 2019 kamen die ersten Beschwerden wegen des Gestanks. Das war damals auf das Bindemittel, das aus gemahlenen Spitzwegerichsamen hergestellt wurde, zurückzuführen. Nach wenigen Wochen verwehte sich der unangenehme Geruch dann aber von alleine.
(Quelle: salzburg24)