Der gestrige Weltfrauentag hat auch der Stadt Salzburg zahlreiche Menschen auf die Straßen gebracht. Am Mozartplatz wurde „für die Freiheit“ getanzt, am Abend zog eine Demonstration von über 100 Menschen begleitet von "Alerta Feminista!"-Rufen durch die Innenstadt.
Demonstrierende erinnern an Frauenrechte
Warum es auch heuer noch einen Protestzug am Weltfrauentag braucht? „Weil wir an unsere Rechte erinnern müssen“, erklärt Demo-Veranstalterin Stephanie im Gespräch mit SALZBURG24. Man wolle zeigen, dass man Gleichberechtigung verdient habe und sich nicht unterdrücken lasse.
Denn die 27-Jährige sieht auch im Jahr 2023 noch zahlreiche Probleme, die Frauen beziehungsweise Menschen mit Gebärmutter alleine betreffen: „Seit 50 Jahren haben wir eine Fristenlösung, also die Erlaubnis, über unseren Körper selbst zu bestimmen – aber nur für drei Monate.“ Dass Abtreibung nach wie vor nicht legal, sondern lediglich „straffrei“ ist, sei absurd. Dazu kämen Kosten von hunderten Euro für den Eingriff, den die Krankenkasse in der Regel nicht finanziert. Ihre Forderung ist deshalb: „Abtreibung soll kostenlos werden, und es braucht eine Beratung auf Augenhöhe.“
Warum nur FLINTA-Menschen eingeladen waren
Zur Demo eingeladen waren nur FLINTA-Personen, also jene Menschen, die sich als Frau, Lesbisch, Intersexuell, Nicht-Binär, Trans- oder Agender identifizieren. "Weil wir denselben Kampf führen“, begründet die Aktivistin die Entscheidung. All diese Gruppen würden noch Benachteiligung durch die „patriarchale Gesellschaft“ erfahren. Deshalb habe man speziell diesen Gruppen im Rahmen der Demo die Möglichkeit geben wollen, „einfach mal Party zu machen in unseren Kreisen“. Über 100 Menschen haben diese Chance genutzt und am Mittwochabend die Staatsbrücke zur Tanzfläche gemacht.
„Tanz für die Freiheit“ am Salzburger Mozartplatz
Auch am Mozartplatz wurde gestern gefeiert. „Wir tanzen für die Freiheit aller Frauen weltweit“ war dort das Motto. Der vorgeführte Tanz sei voller Symbolik, sagt Marietta Stuhlfelder von Salzburger Fraueninitiative SAFI gegenüber ORF Salzburg. „Wir wollen Ketten zerreißen, Türen aufmachen, wir wollen auf unsere Situation aufmerksam machen.“ Denn immer noch sei jede dritte Frau in Österreich von Gewalt betroffen, berichtet Birgit Thaler-Haag vom Frauenrat Salzburg. „Viele Frauen fühlen sich in ihren eigenen vier Wänden nicht sicher und müssen um ihr Leben fürchten.“ Mit dem Tanz ging es deshalb vor allem auch um Mut, Stolz und Solidarität – und damit sei schon viel erreicht, meinen die Veranstalter:innen.
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(Quelle: salzburg24)