Wie berichtet hat die Bürgerinitiative „Unser Gneis“, die sich ausdrücklich gegen die Verlegung der Nissenstraße und stattdessen für die Errichtung eines Kreisverkehrs an der Kreuzung Berchtesgadener- Nissen- Dr. Adolf-Altmannstraße ausspricht, im August dieses Jahres eine Umfrage zu dem Thema gestartet.
91 Prozent sind gegen Verlegung der Nissenstraße
Die Fragebogen wurden an alle Haushalte in Gneis und in der Firmianstraße verteilt. Das Ergebnis etwa zwei Monate später: Von den insgesamt 2.650 verteilten Umfragebögen wurden 629 beantwortet zurückgeschickt, das entspricht einer Rücklaufquote von knapp 24 Prozent. Mehr als 91 Prozent aller an der Umfrage teilgenommenen Gneiser sind eindeutig gegen die Verlegung der Nissenstraße, rund 88 Prozent sprechen sich darüber hinaus für einen Kreisverkehr aus. Ein eindeutiges Ergebnis, will man meinen. Für die Stadt Salzburg offensichtlich nicht eindeutig genug. Laut Bürgerinitiativen-Obmann Peter Bankhammer gaben weder Bürgermeister Heinz Schaden (SPÖ), noch Planungsstadtrat Johann Padutsch (Bürgerliste) eine Stellungnahme dazu ab. Auf Anfrage von SALZBURG24 am Dienstag war der Bürgermeister aufgrund "vieler Termine" nicht für eine Stellungnahme erreichbar, hieß es aus seinem Büro.
Schmidt: "Die Frage ist einfach"
Zum Ergebnis Stellung bezogen hat Baustadträtin Claudia Schmidt (ÖVP), die sich bekanntermaßen auf die Seite der Bürgerinitiative stellt. „Die Frage ist relativ einfach: 60.000 Euro um die Kreuzung für alle zu entschärfen und zu verbessern oder 1,2 Mio. um das Ego einiger weniger zu streicheln“ summiert Schmidt.
In ihren früheren Argumentationen bezogen sich Schaden und Padutsch obligatorisch auf das REK (Salzburger Raumordnungsgesetz) und betonten immer wieder mit der Verlegung der Nissenstraße Grünland schützen zu wollen. Wie auch in einigen anderen Fällen – darunter das noch nicht existente aber viel diskutierte Projekt "City Life" am Salzburger Rehrlplatz – wird die Stadtpolitik einmal mehr durch eine Bürgerumfrage aufgefordert, Argumentationen für geplante Vorhaben zu finden, die gegen den Willen der Salzburger durchgesetzt werden sollen.
(Quelle: salzburg24)