Lastenfahrrad, Transportrad, Cargobike oder Bakfiets – so werden die einspurigen Gefährte bezeichnet, die dem Transport von Lasten oder Personen dienen. Nicht selten sind sie mit einem Elektroantrieb ausgestattet. 25 km/h gelten als maximale Geschwindigkeit auf den Straßen.
Das Lastenrad, ein Familienrad
„Wir beobachten, dass Lastenräder stark im Straßenbild zugenommen haben“, sagt Radverkehrskoordinator Peter Weiss am Mittwoch im Gespräch mit SALZBURG24. Die Vorteile dieser Art von Rädern liegen auf der Hand. Vor allem Familien mit Kindern seien in der Stadt mit Lastenrädern unterwegs, schildert Weiss. „Die Kinder werden sicher transportiert, man steht dabei nicht im Stau, braucht keinen Parkplatz und man kann mit den Rädern direkt vor die Schule oder den Kindergarten hinfahren und gefährdet dort auch keine anderen Kinder. Zudem wird die Umwelt entlastet und man betätigt sich sportlich, fasst der Experte die Benefits zusammen. Auch fürs Einkaufen oder Baden gehen würden die Lastenräder immer häufiger verwendet, weiß der Radexperte.
Es kann schon eng werden
Lastenräder haben je nach Bauart eine Breite zwischen 70 Zentimeter und einem Meter und brauchen entsprechend mehr Platz. Gefahren wird auf den Radwegen. „Die StVO wurden entsprechend geändert, sodass die Radwege in Salzburg mit Fahrrädern bis zu einem Meter Breite benutzt werden dürfen“, so Weiss. An vielen Stellen in der Stadt Salzburg seien die Radwege dafür aber noch zu eng, summiert der Radwegkoordinator. Je nach Frequenz und vor allem dann, wenn zwei Lastenräder aufeinandertreffen, müsse das eine Gefährt dann schon auf den Grünstreifen ausweichen.
So werde es derzeit am Giselakai mit 1,8 Radwegbreite, an der Imbergstraße (dort werden übrigens rund 7.000 Radfahrer pro Tag gezählt) und am Radweg an der Moosstraße, der teilweise überhaupt nur 1,2 Meter breit ist, schon manchmal etwas knapp, meint Weiss. Aus diesem Grund habe man in der Moosstraße auch die Benützungspflicht aufgehoben.

Radwege müssen breiter werden
Zudem dürfte man die unterschiedlichen Radfahr-Typen nicht vergessen. Es gibt gemütliche Radfahrer, Radfahrer mit Kindern und es gibt Pendler und Sportler, die es meistens eilig haben und schneller unterwegs sind. „Wir brauchen hier Platz zum Überholen. Dafür muss der Radweg mindestens drei Meter breit sein – wie das etwa am Rudolfskai der Fall ist“, so Weiss. Hier funktioniere das sehr gut. Viele andere Wege müssten daher in naher Zukunft verbreitert werden.
Radwegenetz in Salzburg weiter ausgebaut
Um weiter mehr Autofahrer in der Stadt Salzburg auf das Rad zu bringen, müsse man zudem auf den Ausbau des Radwegenetzes setzen. „Und da sind wir dran“. So werden derzeit in einem ersten Schritt die Wege in die Umlandgemeinden verbessert, etwa nach Hagenau oder Lengfelden.
Der Radverkehrskoordinator setzt bei den Neubauten der Fahrradstraßen auf eine Mindestbreite von drei Metern – „dort, wo es geht“ – und auf baulich getrennte Wege. „Das erhöht das Sicherheitsgefühl der Radfahrer maßgeblich“ und trage dazu bei, dass mehr Menschen auf das Zweirad umsteigen – egal ob herkömmliches Fahrrad, E-Bike oder Lastenrad.
Neue Förderung für 2022
Für dieses Jahr standen 40.000 Euro für die Förderung von Fahrradanhängern und Transporträdern zur Verfügung. Der Topf wurde binnen kürzester Zeit ausgeschöpft. Genehmigt werden konnten mit der Fördersumme insgesamt neun Kinderanhänger, zwei Lastenräder und 39 E-Lastenräder. Geht es nach Weiss sollen auch kommendes Jahr Fördermittel für Lastenräder zu Verfügung stehen. Denn die höhere Sichtbarkeit von Transporträdern und Kinderanhängern im Straßenbild sei jedenfalls ein „wichtiger Beitrag zur Stärkung der Fahrradkultur in Salzburg“. Aus dem Büro der zuständigen Stadträtin Martina Berthold (Grüne) heißt es auf Anfrage, dass der Fördertopf für 2022 um 20.000 Euro aufgestockt werden soll, was freilich erst vom Gemeinderat bewilligt werden muss. Im Schnitt kostet ein Lastenrad rund 3.000 Euro.
(Quelle: salzburg24)