AUVA-Obmann Anton Ofner wisse nicht, wie es mit dem Unfallkrankenhaus Salzburg weitergehe, erklärt er im Gespräch mit S24. Er wurde laut seiner Aussage überrascht, als Sozialministerin Hartinger-Klein am Donnerstag die Auflösung der AUVA ankündigte. „Möglicherweise wird es zu Schließungen kommen“, sagt Ofner weiter. Neben dem Unfallkrankenhaus in Salzburg könnte das sechs weitere Unfallkrankenhäuser und vier Rehabilitationszentren in Österreich betreffen.
UKH und LKH sollten zusammenwachsen
Vor einer Veränderung wäre das Unfallkrankenhaus Salzburg ohnehin gestanden. Das UKH sollte in die Chirurgie West im Landeskrankenhaus Salzburg (LKH) einziehen, die Landeskliniken würden ein zusätzliches Gebäude für ihre Chirurgen bauen, erklärt Ofner. Das würde Synergien ermöglichen: Die Unfallchirurgen hätten bei Bedarf Fachchirurgen in der Nähe, etwa wenn es um Gefäßoperationen gehe. Dazu müsste man etwa nur eine Kantine oder eine Hausmeisterei betreiben und so Geld sparen. Das Kooperationsprojekt mit dem Land Salzburg sei weitgehend ausverhandelt und ein wesentlicher Punkt gewesen, um auf die im Regierungsübereinkommen vereinbarten Einsparungen von 500 Millionen Euro zu kommen.
„Unsere Leistungen muss jemand im System bringen“
Wie das Unfallkrankenhaus im Falle einer AUVA-Abschaffung ersetzt würde, ist unklar. Möglich wäre etwa, es in Form einer Unfallsparte in das Landeskrankenhaus einzugliedern. Dabei sieht Ofner nicht, wie Geld gespart würde. „Die Leistungen, die die AUVA bringt, muss jemand im System bringen“, sagt Ofner. Viele Zahnräder würden ineinander greifen. Ofner: „Es macht keinen Sinn, eines der Zahnräder herauszunehmen und drei Zacken abzubrechen.“
AUVA und Unfallkrankenhaus: Weiter wie geplant?
Ofner sieht in den Aussagen von Sozialministerin Hartinger-Klein einen Alleingang. „Seitens der Bundesregierung gibt es keine Anzeichen, dass sie nicht zum Regierungsübereinkommen stehen würde“, sagt Ofner. Das bedeutet für den AUVA-Obmann: Bis Jahresende ein Konzept vorzulegen, wie man mit 500 Millionen Euro weniger auskommt und den bisherigen Betrieb aber aufrecht erhalten.
100 Euro weniger pro Versichertem
Von Gegnern der AUVA-Auflösung gab es laute Kritik. “Wir sind bereit, einen Arbeitskampf zu führen und werden bis zum Schluss für die Beschäftigten und für die AUVA kämpfen”, sagte der Salzburger Landesvorsitzende Gerald Forcher der Sozialdemokratischen Gewerkschafter (FSG) gegenüber der APA. Die Auflösung der AUVA würde auch bedeuten, dass das von der Bevölkerung so gut angenommene und geschätzte UKH abgeschafft wird. Die Mehrkosten müsste das Land Salzburg und somit die Steuerzahler übernehmen, teilte der Salzburger GKK-Obmann Andreas Huss in einer Aussendung mit. Auch SPÖ und Arbeiterkammer Salzburg laufen gegen die Androhung, die AUVA abzuschaffen, Sturm.
Übrigens: Die geplanten 500 Millionen Euro weniger bei der AUVA bedeuten etwa 100 Euro Einsparung für jeden der knapp über fünf Millionen Versicherten.
(Quelle: salzburg24)