Salzburg soll eine richtige Fahrradstadt werden. Schon jetzt werden 100.000 Wege täglich mit dem Drahtesel zurückgelegt, das macht genau ein Fünftel der Strecken in der Stadt aus. Zum Vergleich: Für 45 Prozent der zurückgelegten Kilometer setzen sich Salzburger ins Auto, 20 Prozent werden zu Fuß zurückgelegt. Öffentliche Verkehrsmittel schließen dieses Ranking mit 15 Prozent ab. Weil Salzburg gute Voraussetzungen zum Radeln mitbringt – kurze Distanzen und kaum Steigungen – sei der Radanteil aber ausbaufähig, heißt es von der Stadt Salzburg in einer Aussendung. 30 bis 40 Prozent seien demnach drinnen.
Vier Prozent mehr Radanteil, 20.000 Autofahrten weniger
Die Ziele, die sich die Verantwortlichen in der Stadt Salzburg stecken, fallen aber etwas moderater aus. Bis 2025 nimmt man sich eine Steigerung von vier Prozent auf einen Verkehrsanteil von 24 Prozent vor. Das soll 20.000 Autofahrten weniger bedeuten. Wie das erreicht werden soll, legten Verkehrsstadtrat Johann Padutsch (Bürgerliste/Grüne) und Baustadträtin Barbara Unterkofler (Neos) in einem gemeinsamen Amtsbericht zur „Radstrategie 2025+“ vor. Das Radbudget soll ab 2018 auf zwei Millionen Euro jährlich verdoppelt, das Personal durch externe Dienstleister aufgestockt und ein Maßnahmenkatalog bis Herbst detailliert ausgearbeitet werden. Erste Maßnahmen gehen aus dem Amtsbericht schon hervor.
"Radstrategie 2025+": Leitprojekte für die kommenden drei Jahre
- Das Hauptradwege-Netz soll mit einem Augenmerk auf Sicherheit und Komfort ausgebaut, dazu der Winderdienst verbessert werden.
- Das Leihradsystem „S-Bike“ soll kommen. Eine erste Ausbaustufe sieht 50 Stationen und 500 Fahrräder vor.
- Ein erster Premiumradweg ins Salzburger Umland soll umgesetzt werden. Er soll mit einer neuen Brücke über die Saalach nach Freilassing (Lkr. BGL) führen.
- Man will den „Radgipfel 2018“ veranstalten und erwartet davon Impulse für die Förderung des Radverkehrs.
- Mit Kampagnen und Öffentlichkeitsarbeit soll für den Radverkehr geworben werden.
Große Zukunft für Salzburger Fahrradfahrer?
„Der Radverkehr in der Stadt Salzburg hat eine große Zukunft vor sich“, ist der bekennende Radler und Bürgermeister Heinz Schaden (SPÖ) von den Bikeplänen überzeugt. Auch die Radlobby Salzburg begrüßt das Papier. „Es ist zu wünschen, dass das ambitionierte Paket in seiner Gesamtheit ohne Abstriche beschlossen wird“, heißt es auf der Homepage.
Der erste Beschluss des nun vorliegenden Amtsberichts wird im Planungsausschuss erfolgen. Endgültig beschlossen wird er dann im Gemeinderat.
(Quelle: salzburg24)