Der Gaisberg ist eines der beliebtesten Naherholungsgebiete der Menschen in und um die Stadt Salzburg. Viele wandern auf den Hausberg der Landeshauptstadt, andere fahren lieber mit dem Pkw, was regelmäßig für Chaos auf den Parkplätzen sorgt. Am gestrigen Sonntag war die Gaisberg Landesstraße nur für E-Autos und die beiden Elektro-Busse der Stadt Salzburg befahrbar. Daran hielten sich aber nicht alle. Die Parkplätze wären überfüllt gewesen, kritisiert Gemeinderat Lukas Bernitz (Bürgerliste) in einer Aussendung am Sonntag. Er spricht von einem „Verkehrschaos“ und einem „Eigentor“ der Stadt-ÖVP.
Maßnahmen für einen verkehrsberuhigten Gaisberg
Eine Lösung der Situation forderte unlängst auch Salzburgs Bürgermeister Harald Preuner (ÖVP) in einer Aussendung. Um das Verkehrsaufkommen am Salzburger Hausberg zu beruhigen und gleichzeitig die Anreise für alle zu ermöglichen, brauche es laut Kreibich aber noch einige Verbesserungen der Infrastruktur:
- Höhere Taktfrequenz der Busse zu Stoßzeiten
- Bessere Kommunikation bzw. Ankündigung
- Ausbau von Park & Ride-Möglichkeiten in Guggenthal
Autofreies Probejahr
Um die Menschen in und um Salzburg daran zu gewöhnen, schlägt er einen Versuch vor. Man solle ein Jahr autofreien Gaisberg testen und anschließend evaluieren, wie es ankommen ist. Damit gebe es auch keine Diskussionen, welche Autos auf den Gipfel fahren dürfen. „Wenn man den Status quo immer erhält, merken die Leute gar nicht, wie es anders sein könnte“, so Bernitz. Allerdings dürfe man als Politiker „nicht über die Leute drüberfahren“, sollte aber Lösungen aufzeigen.
Und weil der Gaisberg das Naherholungsgebiet für die Bevölkerung ist, müsse er auch autofrei sein. „Es muss nicht mit dem Auto erreichbar sein.“
Zwei Tage im Jahr autofrei
Etwas zurückhaltender gibt sich Kreibich. „Die Öffis müssen so attraktiv werden, dass das Auto unattraktiv wird“, meint der Gaisberg-Koordinator und spricht sich weiter für zwei autofreie Tage im Jahr aus. Auch, weil die Organisation rund um die Sperre einer Landesstraße einen enormen Aufwand darstelle. Da diese Aktionstage stark vom Wetter abhängig sind, sei es auch unmöglich, sie länger im Voraus anzukündigen bzw. zu planen.
Eine Ankündigung am Salzburgring hätte laut Bernitz übrigens auch zum starken Andrang von E-Autos am Sonntag geführt. „Am Salzburgring fand eine E-Mobilitäts-Messe statt, wo die Aktion angekündigt wurde“, vermutet der Bürgerlisten-Gemeinderat die Ursache für die vielen E-Autos mit deutschen oder niederösterreichischen Kennzeichen am Sonntag auf der Gaisbergspitze.
Bis sich eine endgültige Lösung des Themas anbahnt, werden wohl noch viele Autos den Gaisberg auf- und abfahren.
(Quelle: salzburg24)