Neue Resolution

Wolf bei Arge-Alp-Konferenz in Salzburg im Focus

Von links: Landeshauptmann Günther Platter (Tirol, ÖVP), Landeshauptmann Wilfried Haslauer (Salzburg, ÖVP) und Landeshauptmann Markus Wallner (Vorarlberg, ÖVP).
Veröffentlicht: 30. September 2020 15:29 Uhr
Die Mitglieder der Arbeitsgemeinschaft Alpenländer haben am Mittwoch eine Resolution für eine Neubewertung des Schutzstatus des Wolfs durch die EU-Kommission unterzeichnet. Der Salzburger Landeschef Wilfried Haslauer warnte vor einer nachhaltigen Veränderung der Lebensbedingungen für die Bevölkerung durch die Rückkehr des Wolfs.

Es gebe Almen im Alpenraum, die wegen des Raubtiers nicht mehr bewirtschaftet werden, sagt Haslauer. "Die Almen wachsen zu - mit enormen Auswirkungen auf das Landschaftsbild." Herdenschutz sei technisch und wirtschaftlich oft unverhältnismäßig oder nicht möglich. Zugleich stelle sich auch die Frage, ob nicht auch Schafe schützenswerte Tiere seien - etwa wenn es sich um seltene Rassen handle.

"Wir wollen den Wolf in seinem Bestand nicht nur regional, sondern europaweit sehen. Dabei müssen wirtschaftliche wie kulturelle Gegebenheiten berücksichtigt werden", erklärt Haslauer. Der Bestand von derzeit rund 17.000 Tieren in Europa werde bei einer Fortpflanzungsrate von 35 Prozent im Jahr schnell zu einer Vervielfachung der Population führen.

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Schweiz enthält sich bei Wolfsfrage

Enthalten haben sich in der Wolfsfrage am Mittwoch übrigens die Schweizer Kantone in der Arge Alp. Die Schweizer haben sich erst am 27. September bei einer Volksabstimmung gegen eine Änderung jenes Gesetzes ausgesprochen, dass die Jagd und den Schutz wild lebender Säugetiere regelt.

Zusammenarbeit in Coronavirus-Pandemie

In einer zweiten Resolution stimmten die Arge-Alp-Vertreter für mehr Zusammenarbeit im Umgang mit der Coronavirus-Pandemie - sei es etwa im Grenzmanagement und im Erfahrungsaustausch, aber auch bei der Unterstützung bei der Aufnahme von Patienten oder mit medizinischem Material bei Engpässen.

Ein am Mittwoch von Salzburg und anderen Regionen eingebrachter Zusatzpunkt, wonach die Kriterien für Covid-19-Reisewarnungen in Europa vereinheitlicht werden sollen, scheiterte laut Haslauer aber an Bayern. "In der Arge Alp gilt das Einstimmigkeitsprinzip."

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Haslauer fordert breitere Kriterien für Reisewarnungen

Reisewarnungen würden zu erheblichen wirtschaftlichen Einschränkungen führen, dabei sei gerade der alpine Raum stark von Tourismus gekennzeichnet. Deswegen dürfe die Inzidenz-Zahl - also die Zahl der neuen Corona-Fälle in einem gewissen Zeitraum pro 100.000 Einwohner - nicht einziger Faktor sein. "Die Kriterien für eine Reisewarnung müssen breiter auf objektive Grundlagen gestellt werden. Auch Testquote oder die Anzahl der Genesenen sollten bedacht werden", forderte Haslauer. Auch bei der Quarantäne würden einheitlichen Vorgaben fehlen, beklagte der Salzburger Landeshauptmann.

Die Arge Alp ist ein Zusammenschluss von zehn Bundesländern, Provinzen, Regionen und Kantonen in Österreich, Deutschland, Italien und der Schweiz. Mitglieder sind Bayern, Graubünden, die Lombardei, Salzburg, St. Gallen, Südtirol, Tessin, Tirol, Trentino und Vorarlberg. Der Vorsitz wechselt jährlich und ging heute von Salzburg auf die Lombardei über.

In Bayern wollte man die fehlende Zustimmung zum Thema Reisewarnungen auf APA-Anfrage nicht kommentieren.

(Quelle: apa)

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