Verkehr in grüner Hand

Zeichen stehen günstig für Forderungen der Radlobby Salzburg

Die Demonstrierenden fuhren mit ihren Rädern vom Salzburger Hauptbahnhof zum Residenzplatz.
Veröffentlicht: 25. April 2024 11:15 Uhr
In den Verhandlungen der neuen Salzburger Stadtregierung steht morgen ein großer Themenbrocken an: Es wird um den Verkehr gehen. Die Radlobby nimmt das zum Anlass, mit einer Demonstration durch die Straßen zu radeln und dabei den künftigen Stadträtinnen und Stadträten einen Katalog mit Forderungen zu überreichen. Die Chancen stehen gut, dass man Unterstützung findet.

Vier von fünf großen Verhandlungsrunden der neuen Salzburger Stadtregierung sind geschlagen. Am morgigen Freitag stehen noch Gespräche zum Thema Verkehr an. Damit dabei auch die Radfahrenden in der Landeshauptstadt nicht vergessen werden, radelt parallel dazu eine Demonstration der Radlobby Salzburg durch die Straßen. Am Ende sollen zehn Forderungen an die künftigen Stadträtinnen und Stadträte übergeben werden. Die bald verkehrszuständige Stadträtin Anna Schiester (Bürgerliste) bekundet schon heute gegenüber S24 ihre Unterstützung. Man sehe viele Überschneidungen mit den eigenen Forderungen.

Die zehn Forderungen der Radlobby Salzburg

Was die Radlobby Salzburg für die kommenden zehn Jahre verlangt, ist bereits bekannt: Erklärtes Ziel soll sein, den Radverkehrsanteil in der Salzburger Landeshauptstadt ganzjährig auf mindestens 35 Prozent zu bringen. Dazu brauche es einen „konstruktiven, gemeinsamen politischen Willen“, erklärt Vereinsobmann Harald Gaukel heute im Gespräch mit SALZBURG24. Gegenseitiges Blockieren zwischen den Abteilungen, wie es bisher der Fall gewesen sei, solle es nicht mehr geben. Er sei aber guter Dinge, dass sich das mit der neuen Stadtregierung zum Besseren wenden könnte.

 

Allem voran fordert man außerdem eine Verdoppelung des Radbudgets. Statt wie bisher zwei Mio. Euro jährlich soll es in Zukunft vier Mio. Euro geben. Damit dürfte man zumindest bei Stadträtin Schiester offene Türen einrennen: Sie hatte schon Ende Jänner eine Anhebung des jährlichen Budgets auf fünf Mio. Euro gefordert – und damit ein ambitionierteres Ziel gesteckt als die Radlobby selbst.

Radweg-Ausbau und eigene Taskforce gefordert

Zusätzlich fordert die Radlobby eine eigene Rad-Taskforce im Magistrat, die den Radverkehr in der Stadt koordiniert, plant, bewirbt und die Bevölkerung und Einrichtungen informiert. Das Image der sportlichen Mobilität soll verbessert werden – weg vom verschwitzten Strampler. „Das ist normalerweise nicht der Alltags-Radfahrer“, so Gaukel. Für unerfahrene oder unregelmäßige Radfahrende brauche es außerdem eine Informationsoffensive über Sicherheits- und Ganzjahresausrüstung.

 

Wenig überraschend fordert man auch einen Ausbau des Radwegnetzes – Schulen, Einkaufszentren, Betriebe, jeder Stadtteil und auch größere Siedlungen sollen sicher und ohne Sackgassen-Radwege erreichbar sein – und eine rasche Umsetzung der Pläne für das Salzachufer. Mit Rad-Schnellstrecken könne man außerdem die Landeshauptstadt und umliegende Ortschaften miteinander verbinden.

Radnetz Salzburg Stadt Salzburg
Salzburgs Zielplan für ein Radnetz.

Alte sowie neue Radinfrastruktur müsse dann auch ganzjährig gepflegt und gut geräumt sein: Nicht nur die Wege, sondern auch Garagen, Rad-Boxen und Abstellplätze.

Salzburgs Stadtregierung will Radbudget anheben

Die Chancen für einen Erfolg dieser Forderungen stehen wohl so gut wie noch nie: Im Büro der künftig verkehrszuständigen Stadträtin Schiester hofft man heute, „dass viele der Forderungen der Radlobby morgen positiv verhandelt werden“. Man empfinde die zehn Punkte der Radlobby Salzburg als Unterstützung des eigenen Radprogramms, es gebe viele Überschneidungen und Vorschläge in ähnliche Richtungen. Zudem sprachen sich auch SPÖ und KPÖ Plus bereits für eine Erhöhung des Radverkehrsbudgets aus. Auch eine Rad-Taskforce dürfte es künftig geben.

Die Demo der Radlobby Salzburg startet morgen um 15.00 Uhr im Kurpark vor dem Kongresshaus. Weiter geht es über die Rainerstraße, Markus-Sittikus-Straße und die Schwarzstraße zur Staatsbrücke. Von dort aus zieht die Demonstration über den Rudolfskai hin zur Nonntaler Brücke, wo die Salzach ein zweites Mal überquert wird. Schließlich führt der Protestzug über den Makartplatz, die Paris-Lodron-Straße, die Haydnstraße vorbei Nelböckviadukt zum Schloss Mirabell, wo der Forderungskatalog übergeben wird.

Verkehrsmeldungen in Echtzeit

(Quelle: salzburg24)

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