Geschützte Innenräume aufsuchen sowie Wälder, Alleen und die Umgebung von großen Baumgruppen meiden – das seien die derzeit wichtigsten Verhaltensempfehlungen, informiert das Land in einer Aussendung Samstagmittag.
Das Wichtigste im Überblick:
- Zeitraum: Stürmische, niederschlagsreiche Wetterlage dauert noch bis heute, Samstag, später Nachmittag an. Am Heiligen Abend dürfte sich das Wetter wieder beruhigen, so die Prognosen.
- Sturm: Erwartet wird weiter konstant starker Wind mit 80 bis 90 km/h, teils sind Böen mit mehr als 100 km/h möglich. Am stärksten wird der Zentralraum, das ist die Stadt Salzburg mit dem angrenzenden Flachgau und dem Tennengau, bis hinein ins Lammertal betroffen sein. Auf den Berggipfeln ist weiterhin mit Orkanböen zu rechnen.
- Der Niederschlag hält noch etwas länger an und wird erst am späten Nachmittag nachlassen. Schwerpunkt ist hier der Pongau.
- Die Schneefallgrenze hat sich auf rund 1.300 Meter Seehöhe eingependelt. Schnee in Kombination mit Wind bringt aber weiter massive Verfrachtungen auf den Bergen.
- Wenngleich die Gefahr des spontanen Abgangs von trockenen Lawinen mit Staubanteil bis hinunter in die Täler im Laufe des Nachmittags abnehmen wird, bleibt die Gefahr von Gleitschneelawinen in Kombination mit kleineren Rutschungen und Blaiken in den nächsten Tagen bestehen.
Noch rund 200 Haushalte ohne Strom
Aktuell sind noch rund 200 Kund:innen vor allem im Flachgau (Teile von Strobl) und Tennengau (Teile von Adnet, St Koloman, Hintersee, ) ohne Stromversorgung., informiert die Salzburg AG am ABend. Die Techniker der Salzburg Netz GmbH arbeiten demnach mit Hochdruck an der Behebung der Störungen.
Zeitweise waren seit Donnerstagabend bis zu 5.000 Haushalte ohne Strom. Rund 2.000 Einsatzkräfte von 81 Feuerwehren sind seitdem zu rund 720 Einsätzen ausgerückt.
Aktuelle Straßensperren
Gesperrt sind mit Stand 8 Uhr folgende Straßen im hochrangigen Straßennetz:
- B159 Salzachtalstraße im Bereich Anifer Kreuzung und Maximarkt
- B164 Hochkönigstraße im Bereich Dientener Sattel
- B165 Gerlosstraße im Bereich Rankental
- L114 Großgmainer Landesstraße
- L210 Sankt Kolomaner Landesstraße
- L216 Dientener Landesstraße zwischen Lend und Dienten
- L237 Glanegger Landesstraße von Fürstenbrunn bis Latschenwirt
„Vorsicht vor trügerischer Wetterbesserung“
In den Tagen nach dem stürmischen Wetter und den starken Niederschlägen ist die Gefahr aber noch nicht vorbei. „Das Gegenteil ist der Fall“, betont der Leiter der Lawinenwarnzentrale bei der GeoSphere Austria, Michael Butschek: „Das darauffolgende schöne und sonnige Wetter ist trügerisch und zieht automatisch Bergbegeisterte nach draußen. Aber genau hier liegt die Gefahr, denn die starken Verwehungen sorgen für eine schlechte Schneedeckenstabilität. Lawinen können leicht ausgelöst und gefährlich groß werden, dies bedeutet Lebensgefahr. Wer nicht über die entsprechende Erfahrung verfügt, sollte unbedingt im gesicherten Skiraum bleiben.“
Lawinenwarnstufen 4 und 5 in Salzburg
Derzeit geht der Katastrophenschutz des Landes in enger Abstimmung mit dem Lawinenwarndienst von einer weiter steigenden Gefahr aus. Konkret heißt dies, dass sich die Lage von teils „Warnstufe 4: groß“ auf „Warnstufe 5: sehr groß“ (spontane Abgänge auch von extrem großen Lawinen sind möglich) zuspitzen wird. Der nächste Lawinenwarnbericht wird heute um 18 Uhr veröffentlicht. Er gilt für den morgigen Sonntag.
Verhaltensempfehlungen für die Bevölkerung
- Keine unnötige Gefahr eingehen beim Befestigen oder Verräumen von losen Gegenständen wie Terrassen- und Balkongarnituren oder Blumentöpfen und Weihnachtsdekoration.
- Insbesondere im Zentralraum, wenn möglich, auf Aufenthalt im Freien und Autofahrten verzichten.
- Säubern von Regenwasser-Einlaufschächten.
- Schließen der Fenster unter Erdniveau.
- Fahrzeuge, wenn möglich in der Garage abstellen.
- Kein Aufenthalt im Wald und in Parkanlagen („Gassi gehen“) sowie auf Schi- und Schneeschuhtouren abseits der freigegebenen und gesicherten Pisten.
- Beachten des Lawinenwarnberichtes.
- Vorsicht im Straßenverkehr, insbesondere beim Überholen (Windböen), und Geschwindigkeit an die Fahrverhältnisse anpassen.
- Einplanen von Verspätungen im Straßen-, Schienen- und Flugverkehr.
- Keine Reparaturarbeiten während der Sturmspitzen, insbesondere nicht auf Dächer steigen.
- Vorkehrungen für mögliche Stromausfälle treffen.
(Quelle: salzburg24)