Das geplante Flüchtlingsquartier im Halleiner Ortsteil Gamp (Tennengau) lässt seit Jahresbeginn die Wogen hochgehen. Nun sind die Vorbereitungen des Heims abgeschlossen und morgen ziehen die ersten Bewohner ein. Sie werden dann von Mitarbeitenden des Samariterbundes betreut.
35 Männer kommen in Hallein unter
Maximal 35 Geflüchtete finden Platz in dem neuen Quartier. Das Gebäude wird von der Hilfsorganisation Pro Juventute gemietet. Wer genau kommen wird? „Das wissen wir nicht“, so Ognjen Veličković vom Samariterbund im Gespräch mit SALZBURG24. Klar sei aber, dass es nur Männer sein werden. Mit einer vollen Belegung rechnet der Sozialarbeiter nicht – weder zu Beginn, noch im Regelbetrieb des Quartiers. „Es werden wahrscheinlich immer so 32, 33 Bewohner sein“, vermutet er.
Samariterbund betreut Geflüchtete
Die Männer werden dann vor Ort von Mitarbeitenden des Samariterbundes betreut, müssen aber selbstständig kochen, putzen und ihren Alltag meistern. Man könne es sich vorstellen „wie eine große WG“, meint Veličković. „Wir sind da, um die Selbstständigkeit zu fördern.“
Verstärkte Polizeipräsenz rund um Flüchtlingsheim
Dass in dem neu entstandenen Quartier statt ukrainischen Familien ausschließlich erwachsene Männer Zuflucht finden, hatte im Vorfeld für Unmut bei Halleins Bürgermeister Alexander Stangassinger (SPÖ) gesorgt. Rund um das Flüchtlingsheim, das sich in der Nähe eines Kindergartens und einer Schule befindet, soll künftig eine stärkere Polizeipräsenz herrschen, kündigte er noch Ende Jänner an.
Veličković begrüßt diese Maßnahme. Man sei in die Entscheidung miteingebunden worden. Zudem sei es ganz normal, dass rund um Flüchtlingsquartiere mehr Polizei anwesend ist. „Das ist ja auch in unserem Interesse“, meint er.
FPÖ: Betreiber wissen „von gar nichts“
FPÖ-Landesparteiobfrau Marlene Svazek sieht den Standort der neuen Asylunterkunft kritisch. Zudem wüssten die Betreiber „von gar nichts“, meint sie heute in einer Aussendung. Es gebe keine Informationen über Herkunft, Alter oder Geschlecht der Geflüchteten. „Nur dass es sich um ukrainische Frauen und Kinder handeln wird, wurde ausgeschlossen.“
Julius Weiskopf, Pressesprecher der Landeshauptmann-Stellvertreterin Martina Bertholds (Grüne), stellte bereits im Jänner auf SALZBURG24-Anfrage klar, dass es nicht in den Händen des Landes liege, die Bewohner auszuwählen, da diese aus der Bundesbetreuung übernommen werden: „Wir geben denen einen Platz, die gerade einen brauchen. Das sind aktuell nunmal mehrheitlich Männer.“
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(Quelle: salzburg24)