Durch die Tunnelsanierung auf der A10 befahren laut Auskunft der Anrainer:innen sowie des Referats „Öffentlicher Verkehr und Verkehrsplanung“ viel mehr Pkw und Lkw die Salzachtal Straße (B159) als üblich. Neben vermehrten Abgasen und stärkerem Straßenlärm sieht Gollinger Manuel Dubsky ein weiteres, schwerwiegendes Problem. „Unsere Kinder überqueren jeden Tag zweimal die Straße zur Schulbushaltestelle. Lkw und Pkw sausen dann erheblich schneller als die erlaubten 50 km/h vorbei. Die könnten oftmals nicht einmal bremsen, selbst wenn sie wollten“, sagt Dubsky. Er spricht vom Straßenübergang zwischen Golling und Pass Lueg nahe der Tankstelle LMEnergy der Familie Siller. An dieser Stelle holen trotz der 50-km/h-Beschränkung zahlreiche Lkw Schwung für den bergigen Weg nach Pass Lueg.
„Jedes Jahr hat es an der Leitplanke zehn Meter vor dem Fußgängerübergang gekracht – gerade vorige Woche wieder“, berichtet Jutta Sageder, Nachbarin und Großmutter des jungen Felix, der mit seinem Freund Elias Dubsky regelmäßig die Straße queren muss.
Sowohl Manuel Dubsky, als auch Jutta Sageder sprachen und schrieben schon 2021 mit der Gemeinde Golling. „Am Anfang hat man uns direkt an die Landesstraßenverwaltung verwiesen – sonst ist nicht viel passiert“, erinnert sich Dubsky.
Beleuchtung und breitere Aufstellflächen kommen in Golling im Herbst
Was die Betroffenen nur halb oder sogar gar nicht mitbekommen hatten, war, dass im Jahr 2022 verschiedene Landesstellen auf die Bürgersorgen reagierten. Philipp Weis leitete das Referat „Öffentlicher Verkehr und Verkehrsplanung“ im Land Salzburg. „2022 haben meine Kollegen von der Bezirkshauptmannschaft, der Landesstraßenverwaltung, der Gemeinde, der Polizei und wir uns vor Ort ein Bild gemacht. Mit dem Ergebnis, dass noch im heurigen Herbst die Beleuchtung über dem Zebrastreifen errichtet wird und die Aufstellflächen verbreitert werden“, freut sich Weis.
„Bürger:innen, mischt euch ein“
„Wir raten jedem Bürger und jeder Bürgerin, die ein Verkehrsanliegen haben, sich entweder an uns, die Landesstraßenverwaltung, die Gemeinde oder auch an die Bezirkshauptmannschaft zu wenden. Jede Stelle ist für etwas anders zuständig, weiß aber, wofür die anderen zuständig sind und leitet das Anliegen unbürokratisch weiter“, so Weis.
„Unser Bürgermeister Peter Harlander hat uns heute am Vormittag versprochen, dass spätestens morgen eine digitale Geschwindigkeitsanzeige bei uns aufgestellt wird, die blinkend die Geschwindigkeit darstellt und alles mit einem grimmigen oder einem lächelnden Gesicht unterstützt“, lobt Dubsky.
Schulweglösung: „Optimal wäre eine Haltestellenverlegung“
Kritik kommt trotzdem weiterhin. „Wenn alles optimal wäre, würden wir nicht nur den Fußgängerübergang heller und sicherer gestalten, sondern die Bushaltestelle wieder dorthin verlegen, wo sie früher einmal war. Dort hinten“, Dubsky zeigt von seinem Grundstück zur 100 Meter entfernten Tankstelle der Familie Siller, „knapp neben der Tankstelle ist ein großer Umkehrplatz. Da war früher die Bushaltestelle. Wäre sie wieder dort, müsste kein Kind die Straße zum Schulbus überqueren“.
Das Problem an diesem Lösungsansatz sei, dass die heutigen Busse länger als jene vor 20 oder 25 Jahren sind. „Damals konnten die Busse auf meinem Umkehrplatz gut wenden“, sagt Tankstellen- und Werkstattbesitzer Josef Siller und ergänzt, „heute geht das wegen der Länge nicht mehr. Schade, denn dort konnten die Kinder immer sicher zum Schulbus kommen, warten und einsteigen“.
Für Peter Harlander ist das Thema „Bushaltestelle“ an diesem Ort nicht neu. „Wir wissen, dass die aktuelle Lösung vor der Brücke nicht optimal ist. Unser erster Verbesserungsschritt ist die mobile Geschwindigkeitsanzeige. Das schafft Problembewusstsein bei den Autofahrern. Als nächsten Schritt wollen wir bei der Salzburger Verkehrsverbund GmbH eine provisorische Bushaltestelle an einer Stelle anregen, die für die Kinder einen sichereren Schulweg bedeutet“, sagt Harlander.
Für Manuel Dubsky, seine Frau Sylvia und Nachbarin Jutta Sageder setzen sich nicht nur für Elias und Felix Kainberger ein, sondern auch für die 15 weiteren Kinder, die dort zusteigen. "Unsere Gegend wird immer jünger. Viele kleine Kinder kommen zudem nächstes Jahr ins Schulalter und auch deren Eltern wünschen sich, dass es einen sicheren Schulweg zum Bus in Golling geben soll", sagt Dubsky.
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(Quelle: salzburg24)