In Salzburg wurden im vergangenen Jahr jeden Tag neun Unternehmen gegründet – trotz Wirtschaftskrise: Exakt 2.416 Personen haben im Vorjahr ein Unternehmen ins Leben gerufen. Das bedeutet den zweitbesten Wert, nur im Jahr 2021 gab es mit 2.421 geringfügig mehr. Die Steigerung zum Jahr 2023 beträgt 4 Prozent.
Beliebt bei den Gründerinnen und Gründern ist die Sparte Gewerbe und Handel, die 43 Prozent aller Gründungen ausmacht. Dahinter folgen Handel (22 Prozent), Information und Consulting (19 Prozent), Tourismus und Freizeitwirtschaft (10 Prozent) und Transport und Verkehr (4 Prozent). „Während es bei den Gründerzahlen in der Sparte Gewerbe und Handwerk leichte Rückgänge gab, waren Steigerungen in den Sparten Handel sowie Transport und Verkehr durch vermehrte Online-Aktivitäten festzustellen, sowie in der Sparte Information & Consulting durch Beratungen im Bereich der Digitalisierung“, so Peter Kober, Leiter des WKS-Gründerservice, in einer Aussendung.
Anstieg bei Gründer:innen unter 20 Jahren
Die fortschreitende Digitalisierung macht sich auch beim Alter der Gründer:innen bemerkbar – so gibt es einen Anstieg bei Personen unter 20 Jahren, die ein Unternehmen in Salzburg ins Leben gerufen haben. Sie sind überwiegend im IT-Bereich tätig, programmieren also oder spezialisieren sich auf Beratung, erzählt Kober im Gespräch mit SALZBURG24 am Donnerstag: „Es gibt hier viele, die direkt von der Fachhochschule zu uns kommen. Sie studieren und haben nebenbei ihre Jobs, weil sie bereits über ein riesen Know-How in dem Bereich verfügen. Das ist genau die Generation, die mit den Sozialen Medien aufgewachsen ist und für die das ein Kinderspiel ist.“
Laut Kober wachsen die jungen Gründerinnen und Gründer in einem Umfeld auf, in dem die die Grenzen der klassischen Jobs immer mehr verschwimmen. „Es sind oft junge Menschen aus der Erbengeneration. Sie sind zu Hause gut aufgehoben und starten damit lockerer und risikobereiter in die Gründung, weil weniger finanzieller Druck besteht“, führt der WKS-Experte aus.
Frauenanteil bei 43 Prozent
Auch beim Frauenanteil wurde im Vorjahr ein Anstieg verzeichnet. Waren es im Jahr 2023 noch 884 Gründerinnen, konnten ein Jahr später 978 verzeichnet werden – ein Anteil von 43 Prozent. Dem Österreichschnitt mit 46 Prozent hinkt man damit in Salzburg allerdings noch etwas hinterher. Das Durchschnittsalter der Neugründer:innen betrug 2024 in Salzburg 37,4 Jahre. Motive für den Schritt hin zur eigenen Firma waren großteils der Wunsch, Verantwortung im eigenen Unternehmen zu übernehmen. Viele Neo-Gründer:innen wollen zudem in der Zeit- und Lebensgestaltung flexibler oder ihr eigener Chef sein.
WKS steht Gründer:innen beratend zur Seite
Die ermittelte Bestandsdauer von neu gegründeten Unternehmen sei in Salzburg insgesamt hoch: Nach drei Jahren bestehen noch 78 Prozent der neu gegründeten Unternehmen, nach fünf Jahren sind noch 68 Prozent. Für Kober zeigt dies, dass der aktuelle Trend auch nachhaltig ist: „Der Dreh- und Angelpunkt für eine nachhaltige Unternehmensgründung ist eine umfassende Beratung. Gerade beim Start in die Selbstständigkeit gibt es viele Aspekte zu berücksichtigen.“ Bei der WKS setzt man deshalb auf kostenlose Beratungsangebote, zwei Mal im Jahr werden zudem Gründer- und Unternehmertrainings veranstaltet. Die nächsten Termine sind am 28. März und 4. April.
(Quelle: salzburg24)







