Gutachten

Ursache für Gleitschirm-Absturz von Felix Baumgartner geklärt

Die Ursache für den Paraglider-Absturz von Felix Baumgartner im heurigen Juli ist geklärt, wie mehrere Medien am Montag berichten. (ARCHIVBILD)
Veröffentlicht: 06. Oktober 2025 18:49 Uhr Aktualisiert: 06.10.2025 19:22 Uhr
Der Salzburger Extremsportler Felix Baumgartner starb im Juli nach einem Absturz mit seinem Gleitschirm. Nun steht fest, wie es dazu gekommen ist.
Der Salzburger Extremsportler Felix Baumgartner ist im heurigen Juli bei einem Paragliding-Unfall in Italien ums Leben gekommen. Wie es genau zu dem Absturz kommen konnte, war bislang unklar. Wie mehrere Medien – darunter die "Bild" – am Montag berichten, soll nun jedoch feststehen, dass der Gleitschirm keine Mängel aufgewiesen habe. Vielmehr habe es sich laut einem Gutachten um einen reinen menschlichen Fehler gehandelt, wie "Bild" unter Berufung auf den zuständigen Staatsanwalt der Stadt Fermo, Raffaele Iannella, berichtet. Die Staatsanwaltschaft habe die Einstellung des Verfahrens beantragt.

Rettungsschirm kurz vor Aufprall ausgelöst

Kurz nach dem Start von einer Paraglider-Plattform in Fermo begann Baumgartner abzustürzen. "Baumgartner war nicht in der Lage, den Schirm aus der Spirale herauszusteuern", wurde der Staatsanwalt zitiert. Der Rettungsschirm sei wenige Augenblicke vor dem Aufprall auf den Boden ausgelöst worden. Schon zuvor war bekannt geworden, dass sich Baumgartner beim Aufprall u.a. die Wirbelsäule gebrochen hatte.

Das technische Gutachten sei bereits von den Verteidigern von Baumgartners Angehörigen entgegengenommen worden. Die Ermittler hatten nach dem Unfall eigens einen Experten aus Rom nach Fermo geholt, um die Unglücksursache zu ermitteln. Jetzt steht sie fest. Die Obduktion hatte bereits einen Herzinfarkt als Todesursache ausgeschlossen.

Baumgartner war von einer Paraglider-Plattform nahe Porto Sant'Elpidio gestartet, wo er urlaubte. Kurz danach beobachteten Zeugen, dass der Motor-Paraglider an Kraft verlor und abstürzte. Der Extremsportler prallte gegen eine Holzhütte am Swimmingpool des Feriendorfes "Le Mimose del Club del Sole". Rettungskräfte versuchten, den gebürtigen Salzburger sofort zu reanimieren, unter anderem mit einer längeren Herzdruckmassage. Auch ein Rettungshubschrauber traf ein, doch alle Wiederbelebungsversuche blieben erfolglos.

Baumgartner soll während des Fluges nicht um Hilfe gerufen haben, wie die im Fall ermittelnden Carabinieri feststellten. Beim Absturz wurde eine Mitarbeiterin des Feriendorfes am Hals verletzt. Sie war von einem Trümmerteil getroffen worden, das sich beim Aufprall des Sportgeräts gelöst hatte. Die Frau wurde noch an Ort und Stelle medizinisch erstversorgt und anschließend ins Krankenhaus gebracht.

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Baumgartner wurde im Herbst 2012 durch seinen Stratosphären-Sprung aus über 36 Kilometern Höhe in den USA weltberühmt. Er sprang von der Christus-Statue in Rio, flog mit Carbonflügeln über den Ärmelkanal und sprang 2012 aus der Stratosphäre auf die Erde.

Baumgartner "wollte immer die Welt von oben sehen"

Baumgartner, der am 20. April 1969 in Salzburg geboren wurde, träumte bereits von Kindheit an vom Fliegen. "Ich wollte immer die Welt von oben sehen", sagte er im APA-Interview kurz vor seinem Stratosphären-Sprung. Nachdem er eine Lehre als Maschinenschlosser absolvierte und als Kfz-Mechaniker arbeitete, verpflichtete er sich fünf Jahre beim Bundesheer und wurde dort u.a. zum Fallschirmspringer ausgebildet.

(Quelle: apa)

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