Welche Straßenabschnitte in Stadt und Land Salzburg bergen potenzielle Gefahrenquellen? Wo wird zu schnell gefahren und wo braucht es dringend einen abgegrenzten Radweg? Die Antworten werden vom Lungau bis in den Flachgau aufgrund regionaler Gegebenheiten stark variieren. Einfach zusammenzufassen sind sie nicht. Daher erstellte der Verkehrsclub Österreich (VCÖ) nun eine interaktive Karte, auf der jeder seine individuellen Vorschläge eintragen kann. Die Hinweise werden gesammelt und den zuständigen Stellen in Gemeinde- oder Stadtverwaltung übermittelt.

Vorschläge zur Verkehrsberuhigung werden umgesetzt
Habt ihr also einen neuralgischen Punkt in eurem Umfeld entdeckt, tragt ihr ihn mit einigen wenigen Klicks und einem kurzen Kommentar in die Karte ein. „Die Gemeinden sind auch dankbar dafür und einige Vorschläge wurden auch schon nach einigen Monaten umgesetzt. Natürlich geht nicht alles“, erklärt Christian Gratzer vom VCÖ gegenüber SALZBURG24 am Donnerstagvormittag. Abgesehen von der Sicherheit, würde Tempo 30 zusätzlich der Umwelt guttun und die Lärmbelastung verringern.
Meiste Einträge in der Stadt Salzburg
Seit die Karte am Mittwoch online gegangen ist, gibt es für das Bundesland Salzburg (Stand heute um 14.45 Uhr) bereits 31 Einträge. 17 davon betreffen die Stadt Salzburg. Aber auch in Eugendorf (Flachgau), Altenmarkt (Pongau) oder in Weißbach bei Lofer im Pinzgau gibt es Meldungen.
In Oberscheffau im Tennengebirge merkt zum Beispiel jemand an, dass hier ein Radweg plötzlich an einer unübersichtlichen Stelle ende. In Salzburg-Süd, an der Grenze zu Elsbethen (Flachgau), wird bekrittelt, dass es auf der Hellbrunner Brücke keine Abgrenzung zwischen Rad- Fuß- und Autostraße gibt und Pkw-Lenker:innen oftmals viel zu schnell unterwegs wären. All diese Hinweise sollen dafür sorgen, dass der Straßenverkehr künftig ein wenig sicherer wird.
Wo gibt es in eurem unmittelbaren Umfeld gefährliche Stellen im Straßenverkehr? Sagt es uns in den Kommentaren.
VCÖ pocht auf Tempo 30 im Ortsgebiet
Nicht zuletzt wegen der zahlreichen tödlichen Unfälle in den Ortsgebieten drängt der VCÖ auf die Durchsetzung von Tempo 30. Allein im ersten Halbjahr 2022 starben 81 Menschen bei Verkehrsunfällen in 50er-Zonen, 20.000 wurden verletzt. Wer bei der Aktion mitmacht, stärke laut VCÖ die Initiative „Gemeinden und Städte für Tempo 30“ und sorge so für etwas mehr Sicherheit in der eigenen Gemeinde. Die interaktive Karte ist noch bis Ende Mai online.
In der Stadt Salzburg macht sich die Bürgerliste seit Jahren für Tempo 30 stark. Ein Veto gab es dafür bislang jedes Mal von Bürgermeister Harald Preuner (ÖVP).
Bürgerservice in der Stadt Salzburg
Ein ähnliches Service bietet die Stadt Salzburg mit dem Bürgerservice. Auf dieser Plattform können alle Menschen in Salzburg das Magistrat auf Gefahrenstellen hinweisen. Allerdings deckt „Salzburg Direkt“ jegliche Themen ab. „Es kommt alles Mögliche rein. Von der Parkplatzproblematik bis hin zum Dankeschön an die Stadtgärtnerei, weil die Verkehrsinseln so schön gestaltet wurden“, erzählt Rudolf Meinhart vom Stadtservice gegenüber SALZBURG24. Die Anregungen werden direkt an das jeweilige Ressort weitergeleitet.
(Quelle: salzburg24)