Die fünftägigen Feierlichkeiten des Rupertikirtags finden am 24. September, dem Tag des Heiligen Ruperts, ihren Höhepunkte. Doch statt mit einem Jahrmarkt wurde Rupert einst im Zuge eines Kirchenweihfestes gedacht. „Bei diesem Fest erinnert man sich an den Patron, dem die Kirche geweiht ist. Ihm zu Ehren wird ein besonderer Gottesdienst abgehalten“, erklärt Greger. Jede christliche Kirche ist einer oder mehreren Personen geweiht. Beim Salzburger Dom sind es der Heilige Rupert und Virgil.
Rupertitag als Kirchenfest
Um das Kirchweihfest herum gab es im Mittelalter zudem so genannte Zinstermine: „An diesen Terminen mussten die Bauern Zinsen an ihre Grundherren abliefern. Früher in Naturalien, später musste Geld gezahlt werden“, weiß der Experte. Diesen Termin hat man wieder genutzt, um Märkte abzuhalten: „Der Markt in der Stadt Salzburg war der größte in seiner Umgebung. Händler von London bis Konstantinopel reisten in die Stadt, um ihre seltenen und luxuriösen Waren anzubieten“, erzählt der Institutsleiter. Dabei handelte es sich um Gewürze, seltene Stoffe, Wein oder Südfrüchte. „Generell wurden meist besondere Nahrungsmittel oder seltene Werkzeuge, die man sonst nicht so einfach auf den Wochenmärkten bekam, verkauft“, so Greger weiter.
Gaukler, Quacksalber und Bärentreiber
Neben Händlern kamen für den Markt auch fahrendes Volk und Quacksalber, Schausteller, Bärentreiber, Gaukler, Jongleure oder Seiltänzer in die Stadt. In Kriegszeiten und während Seuchen wurde der Termin ausgesetzt. Der Salzburger Gemeinderat hob den Rupertikirtag im Jahr 1896 auf.
Rupertikirtag im Wandel der Jahre
Erst 81 Jahre später, im Jahr 1977, wurde das Fest durch die Salzburger Innenstadtgenossenschaft wiederbelebt: „Natürlich hat sich der Rupertikirtag während all der Jahre verändert“, berichtet der Volkskunde-Experte. Weg von klassischen Markttreiben und der Versorgung der Bevölkerung hin zu mehr Unterhaltung. Fahrgeschäfte kamen vermehrt hinzu, der Markt selbst rückte in den Hintergrund: „Dieser Versorgungstermin war durch die veränderten wirtschaftlichen Gegebenheiten in den Siebzigerjahren natürlich nicht mehr nötig“, betont Greger. „Allerdings bekommt man auch heute noch am Rupertikirtag besondere Leckereien, wie spezielle Würstel, die es nicht immer gibt.“
(Quelle: salzburg24)