Darauf gilt es zu achten

Wartezeiten und hohe Preise auf Baustellen

Hausbauer müssen mit Verzögerungen rechnen. (SYMBOLBILD)
Veröffentlicht: 12. April 2021 13:16 Uhr
Die Corona-Pandemie stellt die Baubranche auf den Kopf. Sie löst einen regelrechten Bau- und Heimwerkerboom aus. Dafür wird viel Material benötigt, das zurzeit auf sich warten lässt. Mit wie viel Verzögerung gerechnet werden muss und wie sich diese Knappheit auf den Preis auswirkt, hat uns Friedrich Egger von der Salzburger Wirtschafskammer (WKS) erzählt.
Jana Pröller

„Diese Knappheit kam überraschend“, sagt Friedrich Egger, Landesinnungsmeister für Holzbau bei der WKS, im Gespräch mit SALZBURG24 am Montag. Die Pandemie würden viele Menschen nutzen, um sich Bauprojekten zu widmen. Doch Bauvorhabende müssten nun geduldig sein und tiefer in die Geldtasche greifen: „Am schwersten davon betroffen ist der Stahlsektor.“ Aber auch andere Baumaterialien wie Dämmstoffe und Holz würden für Probleme sorgen.

 

Hohe Preissteigerung

Diese Knappheit wirke sich auch auf die Baustoffpreise aus. „Man muss abwarten, aber wir hoffen und glauben, dass sich die exorbitante Preiserhöhung wieder einpendelt“, schildert Egger. Er rechnet zwar damit, dass sich die Lage bis Sommer wieder beruhigt, betont jedoch, dass eine Preiserhöhung zwischen 15 und 18 Prozent bestehen bleibt. Die Steigerung sei vom jeweiligen Produkt abhängig, doch generell wird von diesem prozentuellen Anstieg ausgegangen:

  • Stahl: 40-60 Prozent
  • Dämmstoffe: 15-40 Prozent
  • Holz: 15-25 Prozent

Was ist das Problem?

„Alle Faktoren für dieses Problem sind nicht genau nachvollziehbar, doch es lässt sich viel auf die Industriekapazität zurückführen“, stellt Egger klar. Auch hier wurde während der Pandemie auf Kurzarbeit umgestellt. Normalerweise ist es zwischen Jänner und März sehr ruhig in der Baubranche. Die Reserven werden wieder aufgefüllt und die Baufirmen bereiten sich auf den kommenden Frühling und Sommer vor. Dieses Jahr sei jedoch laut Egger kein Rückgang spürbar und somit sind die Betriebe dauerhaft beschäftigt.

Wartezeit von bis zu acht Wochen

Laufende Aufträge werden bearbeitet, doch nicht immer können alle Termine aufgrund von Lieferverzögerungen eingehalten werden. In der jetzigen Situation müssen die Bauvorhabenden mit einer Wartezeit von sechs bis acht Wochen rechnen, was eigentlich die normale Vorlaufzeit ist. Doch Egger spricht von einer Schnelllebigkeit am Bau, welche im Großen und Ganzen nicht immer optimal sei. „Heute treffen die Häuselbauer die Entscheidung und morgen möchten sie schon zu bauen beginnen, das geht jedoch nicht. Darum kann man da auch etwas Positives sehen, denn es nimmt das Tempo raus und man hat mehr Vorbereitungszeit.

Baustart verschieben

Wer gerne in nächster Zeit etwas Bauen möchte, soll laut Experten sein Vorhaben verschieben. „Mit dem Planen sollte man nicht warten, doch mit dem Baustart schon.“ Die Planung sei das Wichtigste beim Hausbauen und dafür wird genügend Zeit benötigt.

(Quelle: salzburg24)

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