So einfach die Baderegeln sind, so selten werden sie eingehalten, bedauert die Salzburger Wasserrettung am Freitag in einer Aussendung an die Medien. Die Freiwilligen nehmen die prognostizierten sommerlichen Temperaturen am Wochenende zum Anlass, die Salzburgerinnen und Salzburger auf die zum Baden noch zu kalten Seen und Wildwassergewässer aufmerksam zu machen.
Der Mattsee hat etwa 9 Grad und der Wolfgangsee noch kalte 7 Grad. (Quelle: Hydris, Land Salzburg, am Freitag, 07.30 Uhr)
Baderegeln beinhalten die wichtigsten Verhaltensweisen, um Badeunfällen vorzubeugen. „Diese Baderegeln sind nicht nur für Kinder. Kinder lernen von den Erwachsenen durch Nachahmung. Die Vorbildwirkung ist daher auch in diesem Bereich von besonderer Bedeutung“, betont die Wasserrettung.
Das sind die wichtigsten Baderegeln:
- GESUNDHEIT: Wenn du schwimmen gehst, musst du gesund sein!
- HINWEISSCHILDER BEACHTEN: Auf den Hinweisschildern kannst du lesen, was im Schwimmbad erlaubt und was verboten ist. Daran musst du dich halten!
- DUSCHEN, ABKÜHLEN: Geh erst dann ins Wasser, wenn du dich geduscht und abgekühlt hast!
- KÄLTEGEFÜHL: Bleib nicht im Wasser, wenn dir kalt ist, du kannst sonst Krämpfe bekommen! Krämpfe sind für den Schwimmer gefährlich!
- OHRENERKRANKUNGEN: Wenn du Ohrenschmerzen oder eine Ohrenverletzung hast, darfst du nicht schwimmen, springen oder tauchen!
- ESSEN: Wenn du viel gegessen hast, warte eine Stunde, bevor du wieder ins Wasser gehst.
- STARKE SONNE: Schütz dich vor der Sonne (Sonnencreme, Kappe, T-Shirt)! Wenn dir heiß ist, darfst du nicht ins kalte Wasser springen!
- ÜBERMUT: Lass dich von anderen nicht dazu überreden, etwas zu tun, was du nicht gut kannst (weit hinausschwimmen, ins Wasser springen oder tauchen).
- SPRINGEN: Spring nur dort ins Wasser, wo es erlaubt ist! Du darfst dabei niemanden in Gefahr bringen! Spring ja nicht in Gewässer, die du nicht kennst, es könnten viele Gefahren lauern!
- VORSICHT IM ERLEBNISBAD: Im Erlebnisbad sind oft viele Menschen. Beobachte daher auch die Leute in deiner Umgebung! Ruf Hilfe herbei, wenn jemand in Gefahr ist!
Durch möglichst frühzeitige Ausbildung der Kinder im Schwimmen, bereits im Alter von vier bis fünf Jahren, könne am besten gegen Badeunfälle vorgebeugt werden. Das bedeute jedoch nicht, dass Kinder im Wasser ohne Aufsicht allein gelassen werden sollen. Das Schwimmen müsse stetig werden.
Bei Badeunfall helfen – aber wie?
Trotz aller Vorsichtsmaßnahmen sind Unfälle nie ganz auszuschließen. Um in solchen Situationen prompt und korrekt reagieren zu können, sind entsprechende Ausbildungen unumgänglich.
So wird in Rettungsschwimmkursen gezeigt, wie jeder Schwimmer durch einfache Hilfsmittel und auch ohne perfekte Schwimmkenntnisse gefahrlos helfen kann. Wie man eine ermüdete Person im Wasser zum Ufer bringt, kann man in einem Rettungsschwimmkurs der österreichischen Wasserrettung erlernen. Durch den Einsatz von Rettungsmitteln – z.B. einer einfachen Luftmatratze oder anderen Auftriebskörpern wie Schwimmbojen.
Bevor etwas passiert:
- Schaffe dir einen Überblick über eventuelle Gefahrenstellen!
- Lasse dein Kind nie unbeaufsichtigt!
- Erkundige dich, wo sie im Notfall Hilfe bekommen können (Bademeister, Notrufmöglichkeit/Telefon)!
- Wo gibt es eine Erste-Hilfe-Station oder zumindest Erste-Hilfe-Material?
- Schaue nach allfälligen Rettungsmitteln (Luftmatratzen, Schwimmbrett, SUP) um!
Einige wichtige Tipps bei Bade-, Sport- und Bootsunfällen auf Seen und Flüssen:
- Alarmiere die Wasserrettung über den NOTRUF 144
- Schwimme nie ohne Rettungsmittel zum Verunfallten (Eigenschutz)
- Springe nie unüberlegt in einen Fluss, um Hilfe zu leisten (Kälte, Strömung)
- Schonende Rettung aus dem Wasser bei Verdacht auf Verletzungen der (Hals-)Wirbelsäule (Kopfsprung ins seichte Wasser)!
- War der Verunfallte unter Wasser, muss er unbedingt zum Arzt, auch wenn es ihm nach der Rettung wieder gut geht!
- Achte auf die Körpertemperatur (Unterkühlung)!
Sport am und im Wasser wird immer beliebter. Stand-Up-Paddeln (SUP) auf Salzburgs Seen und auch Flüssen (in Flüssen nicht überall erlaubt!) ist ein Freizeittrend. Es birgt aber auch Gefahren.
Vor einer Paddeltour solltet ihr unbedingt:
- den Wetterbericht checken
- laufender Blick in den Himmel oder Wetter Apps verwenden
- bei Flüssen den Wasserstand checken, unbedingt über gefährliche Stellen, Schleusen und Stromschnellen erkundigen
- erste Versuche mit dem SUP möglichst in sicherem und bekanntem Gewässer durchführen
- mit dem Gewässer vertraut machen
- eine Schwimmweste tragen
- in kälteren Gewässern für ausreichenden Kälteschutz sorgen (Neopren)
- bei längeren Touren ist eine Kopfbedeckung (Sonnenstich) und Trinkflasche hilfreich
- ein wasserdicht verpacktes Handy mitnehmen
- im Fluss/Fließwasser KEINE Leash! (Sicherheitsleine) – Todesgefahr
(Quelle: salzburg24)