Die österreichische Wasserrettung und ÖAMTC-Flugrettung gehen neue Wege. Mit einer kürzlich abgeschlossenen Kooperationsvereinbarung zwischen beiden Organisationen sollen Abläufe im täglichen Einsatz- und außerordentlichen Katastrophenfall verbessert werden. "Die Zusammenarbeit mit der ÖAMTC-Flugrettung hat sich in der Vergangenheit bereits mehrfach bewährt. Durch diese Vereinbarung heben wir sie nun auf ein neues Level", sagt Alexander Pamer, 1. Vizepräsident der Wasserrettung, am Dienstag zu SALZBURG24, der die verstärkte Zusammenarbeit initiiert und auf den Weg gebracht habe. "Gerade im Katastrophenfall zählt jede Minute. Die ersten 24 bis 48 Stunden sind entscheidend für Rettungs- und Bergungseinsätze. Abgestimmte Abläufe, klare Kommunikationswege und gegenseitiges Verständnis sind dafür unerlässlich." Marco Trefanitz, Geschäftsführer der ÖAMTC Flugrettung, begründet die verstärkte Zusammenarbeit wie folgt: "Aufgrund der sich ändernden klimatischen Verhältnisse und des damit verbundenen Wetters werden unsere Einsätze zunehmend komplexer." Heißt: Für gewisse Einsätze seien ausgebildete Wasserretter:innen besser geeignet als Luftretter:innen.
Zusammenarbeit an Christophorus-Standorten
Konkret soll eine Struktur aufgebaut werden. "Was uns verbindet, ist das gemeinsames Ziel: Menschen in Not schnell, sicher und professionell zu helfen", so Trefanitz und Pamer unisono. Zentraler Bestandteil sind die österreichweit 20 Standorte der Christophorus-Hubschrauber des ÖAMTC und die jeweiligen Ortsstellen der Wasserrettung. In Salzburg ist der ÖAMTC-Stützpunkt am Flughafen. "Neben neuer Ausrüstung sind spezielle Schulungen für die Arbeit am Seil notwendig", schildert Pamer. Voraussetzung dafür ist die Ausbildung zum Wildwasser- bzw. Fließwasserretter – ein einfacher Rettungsschwimmschein reicht nicht aus. "Die konkreten Inhalte der Ausbildung müssen noch weiter ausgearbeitet werden", räumt Pamer ein. Man stehe mit der Kooperationsvereinbarung noch am Anfang. "Das geht nicht von heute auf morgen, sondern braucht eine gewisse Zeit."
Fokus auf Hochwassereinsätze, erste gemeinsame Übung geplant
Im Mittelpunkt der Vereinbarung stehen unter anderem die Bereiche Ausrüstung, Ausbildung, Alarmierung sowie die gemeinsame Durchführung von Übungen. So sollen beispielsweise Spezialkräfte der Wasserrettung, wie inbesondere Fließ- und Wildwasserretter:innen noch stärker in die Einsatzkonzepte der ÖAMTC-Flugrettung eingebunden werden. Zudem sollen die Hochwassereinsätze künftig fix in den Ausbildungskonzepten beider Organisationen verankert werden. "Mit dieser Kooperation schaffen wir die Basis, um im Ernstfall noch effizienter und koordinierter Menschen in Not helfen zu können", erläutert Trefanitz. Technische und taktische Schnittstellen sollen in diesem Zuge kontinuierlich weiterentwickelt werden, um im Ernstfall reibungslos zusammenarbeiten zu können.
Die erste gemeinsame Übung mit Wasserrettung und ÖAMTC-Flugrettung soll im September stattfinden.
(Quelle: salzburg24)