Mix aus Sonne und Regen

Warum der Sommer in Salzburg nicht in Schwung kommt

Veröffentlicht: 08. Juli 2024 14:00 Uhr
Wann wird’s mal wieder richtig Sommer? Diese Frage dürften sich aktuell viele Menschen stellen, denn eine anhaltende Trockenphase war hierzulande zuletzt nicht in Sicht. Warum das so ist und wo in Europa man am ehesten in den Genuss von Sonnenschein und Hitze kommt, hat uns der Meteorologe Alexander Ohms erklärt.

Kurze Phasen mit Sonnenschein und rund 30 Grad, danach wieder Gewitter und Regen: So lässt sich der Salzburger Sommer wohl bislang zusammenfassen. Nachdem in den vergangenen Jahren lange Trockenphasen mit hohen Temperaturen die Sommermonate prägten, zeigt sich die warme Jahreszeit heuer eher von ihrer nassen Seite.

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„Wir haben heuer einen normalen österreichischen Sommer, nachdem die letzten Jahre eher mediterran waren“, ordnet Alexander Ohms von Geosphere Austria die aktuelle Wetterlage ein. Grund für häufigen Gewitter- und Regenphasen ist eine anhaltende Westwetterlage, die kontinuierlich Tiefdruckgebiete in Richtung Österreich bringt. „Derzeit ist es nie wirklich länger trocken und etwas zu warm. Vom Niederschlagsaufkommen her ist es in Österreich nur stellenweise zu nass.“

Diskrepanz aus Erwartungshaltung und Realität

Es handelt sich somit um einen durchschnittlichen Sommer – dass viele Menschen ihn als unterdurchschnittlich wahrnehmen, liegt an der Erwartungshaltung und den fast schon mediterranen Sommer der vergangenen Jahre. „Zuletzt hatten wir häufig stabile Wetterverhältnisse und Hitzewellen. Die zeichnen sich in Österreich aber auch in nächster Zeit nicht ab. Zumindest für den Juli nicht“, so Ohms weiter.

Sommer auch in Spanien und Italien regnerisch

Die bestimmende Westwetterlage macht sich dabei in weiten Teilen Europas bemerkbar. „Nicht nur bei uns regnet es häufig, auch im Mittelmeerraum, der iberischen Halbinsel und großen Teile Italiens ist der Hochdruck sehr schwach ausgeprägt. Gerade für Spanien ist das sehr untypisch, hier waren die Temperaturen im Mai und Juni unterdurchschnittlich und es gab viel Regen.“ Auch in Oberitalien und an der Adriaküste war es zuletzt oft regnerisch. Wer das regnerische Wetter gegen Hitze tauschen will, muss nach Griechenland, Zypern oder die Türkei ausweichen.

Landwirte hoffen auf trockene Phase

Dabei wären einige durchgehend trockene Tage wichtig, vor allem für die Landwirte. „Die Bauern sitzen schon auf Nadeln. Die bräuchten mal so zwei, drei trockene Tage, damit sie das Heu einholen können“, so der Meteorologe. Und auch die Böden seien schon einigermaßen gesättigt. Dass die nassen Phasen immer wieder von trockenen Phasen unterbrochen werden, helfe dabei, dass das Wasser abfließen kann. Ein Starkregenereignis könne laut Ohms aktuell aber schnell zum Problem werden.

Siebenschläferregel gibt Ausblick auf Juli

Laut Ohms bewahrheitet sich heuer wieder einmal die Siebenschläferregel: „Man sieht sich dabei an, wie das Wetter Ende Juni und Anfang Juli ist. So wird oftmals – nicht immer, aber in zwei Drittel der Fälle – das Wetter im gesamten Juli. Danach schaut es derzeit auch aus.“ Zumindest bis Ende nächster Woche soll der Mix aus Sonne und Regen damit anhalten. Bleibt zu hoffen, dass sich hierzulande im August dann anhaltend trockenes Sommerwetter einstellt.

Der heurige Sommer gebe jedenfalls einen Ausblick auf die künftigen Sommer. Bedingt durch den Klimawandel soll es in Europa in den nächsten Jahren häufig nass werden, allerdings bei höheren Durchschnittstemperaturen, als wir sie früher hatten.

(Quelle: salzburg24)

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