Ohne Brücken geht in Salzburg in Sachen Verkehr nichts, die vielen Flüsse und Täler erfordern sie auf den Straßen. Rund 1.500 Brücken gibt es im gesamten Bundesland und diese müssen immer wieder kontrolliert, saniert und teilweise neu gebaut werden. Das wird heuer bei rund 40 Brücken und Unterführungen an 30 Orten der Fall sein, informiert das Land Salzburg in einer Aussendung.
Wie werden Salzburgs Brücken kontrolliert?
Die laufende Überwachung erfolgt durch den Streckendienst bei Befahrungen. Zusätzlich wird alle zwei Jahre der aktuelle Zustand mit der Dokumentation der letzten Bauwerksprüfung verglichen. Je nach Bauart der Brücke überprüfen Ingenieurinnen und Ingenieure die Bauwerke alle sechs bis zwölf Jahre. „So erleben wir keine Überraschungen, wie man beim Schmittentunnel in Zell am See gesehen hat“, sagt Werner David vom Referat Brückenbau. Bei einer Kontrolle wurde dort eine gefährliche Schwachstelle an der Tunneldecke entdeckt und eine „Katastrophe verhindert“.
Die Zahl der sanierungsbedürftigen Brücken nimmt stetig zu. Der Grund ist vor allem das Alter. Viele Brücken – rund 900 – wurden zwischen den 1960er- und den 1980er-Jahren gebaut. Das heißt, die Bauwerke sind zwischen 65 und 45 Jahre alt. Vor allem am Land werde heuer viel in die Erneuerung investiert. „Über zehn Millionen Euro werden in die Baustellen fließen“, schätzt Fabian Graf, Referent im Büro von LH-Stv. Stefan Schnöll (ÖVP), im SALZBURG24-Gespräch am Montag. Genaue Zahlen könne man aber erst nach den erteilten Aufträgen nennen.
Salzburgs Brückenbaustellen 2025 nach Bezirken
Rund zehn Brücken werden im Bundesland neu errichtet, darunter zum Beispiel die Klausbrücke in Annaberg-Lungötz (Tennengau). Dort hat das Bundesheer gemeinsam mit dem Land im vergangenen Herbst bereits Behelfsbrücken aufgebaut. Alle Sanierungen und Neubauten haben wir für euch angefragt, hier die Auflistung nach Bezirken:
Flachgau
- Lamprechtshausener Straße (B156): Sanierungen der Bruckbachbrück, Bahnhofsstraße, Wegunterführung und Mühlbachbrücke
- Wiener Straße (B1): teilweiser Neubau der Mühlbachbrücke
- Nußdorfer Straße (L204): Neubau der Olchingerbrücke und der Geh- und Radwegbrücke
- Hellbrunner Straße (L206): Sanierung des Fahrbahnübergangs bei der Wirtschaftsweg-Unterführung, ÖBB-Unterführung und der Salzachbrücke
- Thalgauegg Straße (L227): Sanierung der Fuscher Achenbrücke
Tennengau
- Paß Gschütt Straße (B166): Neubau der Klausbrücke und des Rußbachbauerngraben, Sanierungen der Schwellwengbrücke und Scheibenbrücke
- Halleiner Straße (L105): Sanierung der ÖBB-Unterführung
- Dürrnberg Straße (L256): Sanierung der Raumgitterwand
Pongau
- Katschbergstraße (B99): Sanierung der Kreuzbergmautbrücke
- Gasteiner Straße (B167): Sanierung der Stangenfeldbrücke
- Ennstal Straße (B320): Sanierung der Kreuzsaalgrabenbrücke
- Zauchensee Straße (L252): Neubau der Labeneckgrabenbrücke
Pinzgau
- Paß Thurn Straße (B161): Sanierung der Jägerbachbrücke
- Hochkönig Straße (B164): Neubau der Saubachbrücke und Sanierung der Wasserbachbrücke
- Pinzgauer Straße (B311): Neubau der Wegweiserbrücken bei Ortsdurchfahrt in Zell am See, sowie Sanierung der Salzachbrücke II, Schmiedgrabenbrücke, Hangbrücke, Radweggalerie Hasenbach und des Knoten Gigerach
- Hirschbichl Straße (L110): Neubau der Karmaisbrücke sowie Sanierung der Murbrücke und Wenkenbrücke
- Rauriser Straße (L112): Sanierung der Salzachbrücke und Trieglergrabenbrücke
- Stubachtal Landesstraße (L264): Sanierung der Stubachbrücke I
Lungau
- Turracher Straße (B95): Sanierung der Murbrücke
- Katschbergstraße (B99): Sanierung der Shaidberglahngalerie und Sprengerreithgalerie

Je nach Sanierungsausmaß wird es wohl auch zu Staus und Umleitungen kommen. „Für die großen Baustellen werden entsprechende Verkehrskonzepte erstellt, damit die Verzögerungen bestmöglich in Grenzen gehalten werden können“, sagt Graf. Wann genau die jeweiligen Bauprojekte heuer starten, hänge teils noch von Genehmigungen und dem Naturschutz ab. Graf geht aber davon aus, dass es bei den Genehmigungen keine Probleme geben werde. Entsprechende Ausgleichsmaßnahmen für Neubauten seien bereits in Absprache mit dem Naturschutz passiert – der Start erster kleiner Projekte ist deswegen wetterbedingt mit Mitte/Ende März vorgesehen.
Auch wie lange es zu Straßensperren, Umfahrungen und Co wegen der Baustellen kommen wird, steht noch nicht im Detail fest. „Manche Neubauprojekte werden aber bestimmt bis 2026 dauern, bis sie fertig sind“, so Graf. Ein Neubau einer Brücke dauert im Schnitt vier bis zwölf Monate, bei besonders aufwendigen Brücken auch Jahre. Schneller ging es in Peking – dort wurde die Sanyuan-Brücke offenbar in nur 43 Stunden erneuert.
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(Quelle: salzburg24)