Salzburg feiert Fasching. Bunte Kostüme werden aus dem Kleiderkasten geholt, um sich möglichst ausgefallen und schrill zu verkleiden. In ganz Salzburg finden zahlreiche Faschings- und Gschnas-Feiern statt.
Fasching, Karneval oder Fasnacht?
Übrigens: Ob Fasching, Karneval oder Fasnacht – wie die närrische Zeit tatsächlich genannt wird, hängt von der jeweiligen Region ab. Die gemeinsame Verbindung ist jedenfalls die christliche Fastenzeit, die nach dem Aschermittwoch beginnt. Die Faschingssaison beginnt im deutschsprachigen Raum jedes Jahr am 11. November um 11.11 Uhr.
- Fasching: Österreich, Bayern und Ostdeutschland
- Karneval: Westdeutschland und Norddeutschland
- Fasnacht: Deutschlands Südwesten und Hessen
"Alaaf", "He Mu" oder "Lei Lei"
Über die Grenzen Deutschlands bekannt sind die Grüße im Fasching: Der Karnevalsruf in Köln heißt "Alaaf". Das Wort stammt wohl aus dem Kölschen Dialekt "all af", was so viel wie "über alles" oder "alles andere weg" heißt. Im dreifachen Ruf "Kölle alaaf" bedeutet es "Köln über alles" oder "Alles lobe Köln". In der Kölner Nachbarstadt Düsseldorf oder in der Karnevalshochburg Mainz hingegen wird "Helau" gerufen. Das bedeutet so viel wie "hell auflachen", könnte aber auch eine Abwandlung von "Halleluja" sein oder von "Hölle auf" kommen, weil zum Karneval die bösen Geister aus der Hölle vertrieben werden sollen.
Bei uns Salzburg gibt es mit "He Mu" einen eigenen Faschingsgruß – das steht für Heiterkeit und Muße, weiß die 1948 gegründete Salzburger Faschingsgilde stolz zu berichten. Mit "Hobt‘s a Hond frei?" werden indes Faschings-Fans in Plainfeld (Flachgau) begrüßt, erfuhr das Vice-Magazin.
Und der Rest von Österreich muss sich keinesfalls verstecken mit seinen Grußformen: Auf Kärntner Faschingsfesten werden die Närrinnen und Narren mit "Lei Lei" begrüßt. Viele Gemeinden und Faschingsgilden haben eigene Rufe, wie etwa in Mödling mit "Mö Mö". Im Bezirk Döbling ist es "Dö-dö, bling-bling" und in Bludenz in Vorarlberg hört man "Jöri Jöri Kuttlablätz" aus jeder Ecke. Der Kreativität sind keine Grenzen gesetzt, einen Sinn muss es nicht ergeben.
Ursprünge und Fastenzeit
Doch warum feiern viele von uns überhaupt die sogenannte Fünfte Jahreszeit? Schon seit dem Mittelalter leitet der Fasching die Fastenzeit ein. Vor der strengen Zeit der Enthaltsamkeit soll das Leben noch einmal umfänglich und in vollen Zügen gefeiert werden. Das gilt von der Weiberfastnacht bis zum Faschingsdienstag (heuer am 21. Februar, Anm.). Am Folgetag – dem Aschermittwoch – beginnt dann die Zeit des Verzichts: Früher wurde den Gläubigen Asche auf den Kopf gestreut. Im Mittelalter durfte in der Fastenzeit bis Ostern kein Fleisch, Käse, Milch, Schmalz, Butter oder Fett gegessen werden. Dadurch soll sich der oder die Gläubige durch Enthaltsamkeit neu besinnen, Buße tun und die Nähe zu Gott suchen.
Heute gibt es keine strengen Regeln mehr für die christliche Fastenzeit. Jede:r könne für sich selbst entscheiden, wie die entbehrliche Zeit gestaltet werden soll – die Traditionen bleiben aber vielerorts bestehen. Die Fastenzeit endet mit dem Osterfest.
Die wichtigsten Termine
Das Finale des Faschings findet heuer in der ersten Märzwoche statt. Absoluter Höhepunkt sind dann der Rosenmontag und Faschingsdienstag. Die Zeit des Faschings endet am Aschermittwoch.
Wo auf der Welt Fasching und Karneval gefeiert wird
Freilich wird nicht nur im deutschsprachigen Raum Fasching bzw. Karneval gefeiert. Hier ein Überblick der wohl bekanntesten bunten Feierlichkeiten:
- Karneval in Köln (Deutschland)
- Karneval in Rio de Janeiro (Brasilien)
- Karneval in Barranquilla (Kolumbien)
- Karneval in Venedig (Italien)
- Karneval in Basel und Luzern (Schweiz)
- Mardi Gras in New Orleans (USA)
(Quelle: salzburg24)