Der Einsatz von Drohnen boomt. Egal ob im privaten Bereich, bei Videoproduktionen oder Einsätzen aller Art – die unbemannten Fluggeräte sind kaum mehr wegzudenken. Im vergangenen Jahr beschäftigte sich der Landesfeuerwehrverband Salzburg intensiv mit Drohnen: Rund 90 Piloten wurden über mehrere Monate hinweg ausgebildet, seit 1. Jänner können die Feuerwehren bei Einsätzen auf die Unterstützung aus der Luft zurückgreifen.
Drohnen mit breitem Einsatzspektrum
"Die Drohnen dienen hauptsächlich zur Unterstützung der Einsatzleitung. Sie helfen uns vor allem beim Erstellen eines Lagebildes", gibt Oberbrandrat Michael Leprich vom Landesfeuerwehrverband im Gespräch mit SALZBURG24 am Montag Einblick in die Verwendung. Zum Einsatz kommen Drohnen vom Typ DJI M30T. "Sie verfügen über eine Thermalkamera und einen 200-fachen Zoom. Wir können damit also Glutnester aufspüren", so Leprich weiter. Gerade bei Großbränden oder Flächenbränden seien die Drohnen somit von großer Bedeutung.
Auch bei der Suche nach vermissten Personen helfen die Fluggeräte. "Sie können den Einsatz von Hubschraubern und Bodentrupps aber nicht ersetzen", weiß der Feuerwehrmann. Des Weiteren ermöglicht die Vogelperspektive, Zubringerleitungen zu vermessen und Standorte von Pumpen zu ermitteln, um die Wasserversorgung im Einsatzgeschehen zu ermöglichen.
Unterstützung bei Waldbränden in Griechenland
Erste Erfahrungen konnten die Salzburger Floriani bei den Waldbränden in Griechenland im Sommer sammeln. Mitglieder der Salzburger Feuerwehren waren gemeinsam mit Kollegen aus Tirol im Einsatz, die Drohnen im Pilotbetrieb testeten. "Man kannte das sehr weitläufige Gelände nicht. Über die Drohnen konnten Brandherde ausfindig gemacht und gezielt angefahren werden. Dadurch ersparten wir uns viele unnütze Kilometer", so Leprich. In Salzburg kamen die Fluggeräte zuletzt beim Garagenbrand in Adnet (Tennengau) am vergangenen Wochenende zum Einsatz.
Ein Drohnen-Team besteht aus drei Personen: Eine fliegt die Drohne, eine wertet die Bilder aus und eine dritte hält Verbindung zur Einsatzleitung und achtet auf einen sicheren Betrieb. Die Teams durchliefen dazu eine mehrmonatige und mehrstufige Ausbildung. "Diese basiert auf dem von der EU vorgegebenen Drohnenschein in Kombination mit viel Praxis. Die Kurse sind österreichweit mit anderen Feuerwehren und auch Einsatzorganisationen einheitlich, wir sind somit austauschbar", so Leprich.
Neun Drohnen-Teams in jedem Salzburger Bezirk
Etwa 90 Teams stehen im Bundesland zur Verfügung – neun pro Bezirk, die restlichen sind dem Kommando unterstellt. Entscheidungsbefugt über einen Drohnen-Einsatz ist der jeweilige Einsatzleiter. Im Bedarfsfall werden die Drohnen-Teams über die Landesalarm- und Warnzentrale Salzburg angefordert. Auch während eines laufenden Einsatzes ist eine Anforderung jederzeit möglich. Dazu berechtigt sind die Organe des Landesfeuerwehrverbandes.
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(Quelle: salzburg24)