Trockener Winter

Wie gehen kleinere Salzburger Skigebiete mit dem Schneemangel um?

Aufgrund von Schneemangel müssen zahlreiche Skigebiete intensiv beschneien, damit können mitunter aber nur einzelne Lifte und Pisten betrieben werden. (SYMBOLBILD)
Veröffentlicht: 21. Jänner 2025 16:51 Uhr
In Salzburg macht sich seit einigen Wochen der Niederschlag rar: Vor allem in kleineren Skigebieten in der Nähe zur Stadt Salzburg stehen mehrere Lifte still. Niederschlag ist auch in nächster Zeit nicht in Sicht, für manche Liftbetreiber wird damit das Geschäft in der Sommersaison zunehmend attraktiver.

Weitgehend niederschlagsfrei zeigt sich der Winter bereits seit Weihnachten im Salzburger Land. Während das sonnige Wetter in Kombination mit kalter Luft vor allem in den größeren Skigebieten für beste Bedingungen sorgen, stellt der fehlende Niederschlag die Betreiber der Liftanlagen in Stadtnähe vor Herausforderungen. Denn diese verfügen häufig nicht über die Ressourcen und Möglichkeiten zur umfassenden Beschneiung, wie das in den großen Skiregionen der Fall ist.

Nur ein Lift am Dürrnberg in Betrieb

Bei den Zinkenliften am Dürrnberg in Hallein (Tennengau) etwa ist von sechs Anlagen derzeit lediglich eine in Betrieb. „Die Niederschlagsmengen waren diesen Winter bislang sehr gering. Wir haben es mit technischer Beschneiung aber dennoch geschafft, dass wir am 26. Dezember mit dem Schlepplift in Betrieb gegangen sind“, so Zinkenlifte-Geschäftsführer Andreas Klimitsch im Gespräch mit SALZBURG24 am Dienstag. Das sei insofern wichtig, als somit die Skikurse und Ortsmeisterschaften abgehalten werden können. Der Doppelsessellift am Dürrnberg steht derzeit allerdings still, für eine sichere Abfahrt fehle einfach der Naturschnee. „Es ist schon eine gewisse Herausforderung, das muss man ganz klar sagen.“

Skigebiet Postalm denkt über neuen Speicherteich nach

Ähnlich sieht die Situation im Skigebiet Postalm in Strobl (Flachgau) aus. Mit dem Weihnachtsgeschäft sei man zufrieden, derzeit sind von fünf Liften allerdings nur drei in Betrieb. Außerdem ist die Familienabfahrt im Bereich des Welserlifts gesperrt. „Dort, wo wir beschneien können, sind die Lifte in Betrieb. Der Sessellift steht seit einer Woche still“, heißt es auf SALZBURG24-Anfrage. Die Beschneiung sei aufwendig und kostenintensiv, im Skigebiet gebe es deshalb derzeit die Überlegungen, einen weiteren Speicherteich zu errichten, um auch andere Pisten beschneien zu können.

Zufrieden mit der Saison zeigt man sich hingegen am Roßfeld im angrenzenden Bayern. „Wir fahren mit voller Leistung und allen Liften. Nur die Abfahrt bis Oberau ist derzeit nicht möglich“, so Josef Schaupp von den Skiliften Roßfeld. Mit Schneereserven könne man den ausbleibenden Niederschlag ausgleichen, über etwas Neuschnee würde man sich aber auch hier freuen.

Anhaltende Hochdruckwetterlage in Salzburg

Grund für den ausbleibenden Schnee ist die aktuell anhaltenden Hochdruckwetterlage, wie Alexander Ohms von Geosphere Austria erklärt. „Das hat sich schon in den Langzeitprognosen im Herbst abgezeichnet, dass der heurige Winter so wird.“ Außergewöhnlich sei dies nicht, es handle sich dabei um eine Wetterlagenneigung, die mitunter Wochen oder sogar mehrere Monate andauern kann. Niederschlag zeichnet sich dem Meteorologen zufolge auch in den nächsten Wochen nicht ab: „Das Wetter bleibt weiter von Hochdruck dominiert, ein halber Meter Neuschnee ist nicht in Sicht. Es kann durchaus sein, dass auch der Februar überwiegend trocken ausfällt.“

Zinkenlifte wollen Sommerangebot ausbauen

Bei den Zinkenliften am Dürrnberg will man sich künftig verstärkt auf die Sommersaison konzentrieren. Das Angebot in der warmen Jahreszeit mit der Sommerrodelbahn will man durch Mountainbike-Trails ergänzen. Mit dem Bau könnte laut Klimitsch im Jahr 2026 begonnen werden. Es handle sich dabei aber nicht um eine direkte Reaktion auf die vergangenen Winter, man habe schon früher die Entscheidung getroffen, sich strategisch mehr in Richtung Sommer ausrichten zu wollen.

Das Skifahren in Skigebieten in Lagen unter 1.500 Meter dürfte in den nächsten Jahren bedingt durch den Klimawandel schwieriger werden. Einer Studie der Geosphere Austria zu Schneedeckendauer in Salzburg zufolge soll in den nächsten Jahren der Niederschlag unter 1.500 Meter zunehmend als Regen fallen. Möglicherweise werden in Zukunft auch noch weitere Skigebiete die Sommersaison für sich entdecken.

(Quelle: salzburg24)

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