Auf Salzburgs Almen wurden heuer bereits 35 Nutztiere gerissen. Wölfe wurden in zwei der sechs Vorfälle per DNA-Analyse bestätigt, bei den anderen sind die Spuren laut Experten eindeutig. Um den Abschuss von Problemwölfen schneller zu ermöglichen, hat das Land zwei Verordnungen in Begutachtung geschickt: Eine für den Pinzgau und eine für die Region Rußbach (Tennengau).
Neue Wolfs-Verordnung ab kommender Woche
Inkrafttreten werden die Verordnungen voraussichtlich ab nächster Woche, informiert das Land am Mittwochnachmittag in einer Aussendung. Ab dann können die beiden Wölfe in einem Zehn-Kilometer-Radius um die Risse abgeschossen werden. Bei jedem neuen Vorfall verschiebt sich der Radius hin zu den aktuellsten Rissen.
Für Landeshauptmann-Stellvertreterin Marlene Svazek (FPÖ) sind die Verordnungen für den Pinzgau und jene für die Region Rußbach „aktuell die schnellstmögliche zur Verfügung stehende Maßnahme, um die Nutztiere zu schützen und weitere Risse zu verhindern“. Die regionale Jägerschaft werde in einem gemeinsamen Schulterschluss mit der Landwirtschaft sowie dem Tourismus „jedenfalls bestmöglich unterstützen.“
Die Angst der Bauern sei groß „und berechtigt“, meint sie. Manche würden gar überlegen, ihr Vieh künftig nicht mehr auf die Almen zu treiben. „Eine Konsequenz, die fatale Folgen für unsere Regionalität, den Tourismus, die Landwirtschaft aber auch für den Schutz vor Naturkatastrophen hätte. Denn wenn die Almen zuwachsen, können sie ihre Schutzfunktion nicht mehr erfüllen“, fasst die Landeshauptmann-Stellvertreterin den Tenor der Besprechung zusammen.
Schnöll und Schwaiger unterstützen Abschusspläne
Für den heimischen Tourismus – Stichwort Almsommer – sei ein Problemwolf keine gute Nachricht, meint auch Landeshauptmann-Stellvertreter Stefan Schnöll (ÖVP). „Daher unterstütze ich die zwei Verordnungen für den Pinzgau und die Region Rußbach“, erklärt er. Die Verordnungen würden für Erleichterung bei den betroffenen Landwirten sorgen.
„Für unsere bäuerlichen Betriebe ist dieser Schritt enorm wichtig, denn so kann eine Entlastung für dieses Problem erzielt werden“, so Landesrat Josef Schaiger (ÖVP). Man gebe den Landwirten mit dem neuen Schritt „wieder eine Perspektive, um die Almbewirtschaftung bestmöglich sicherzustellen.“
Angespannte Lage bei Salzburger Landwirten
Aufgrund der angespannten Lage durch die vielen Wolfsrisse im Pinzgau und seit dem Wochenende auch in Rußbach, hat sich die Landesregierung auf ein schnelleres Vorgehen gegen Problemwölfe geeinigt. Im Gegensatz zu einem Bescheid kann eine Verordnung nicht beeinsprucht und somit auch nicht verzögert werden.
(Quelle: salzburg24)