AK Salzburg warnt

Zusätzliche Kosten beim Strom drohen

Veröffentlicht: 09. November 2022 13:03 Uhr
Vor einem weiteren Anstieg der Stromkosten warnt heute die Arbeiterkammer Salzburg. Denn neben den Energiepreisen steigen auch die Netzkosten. So sollen die Strom-Netzgebühren mit 1. Jänner um 41 Prozent erhöht werden.
SALZBURG24 (nic)

Wie jetzt bekannt wurde, sollen die Strom-Netzgebühren mit 1. Jänner um 41 Prozent erhöht werden, berichtet die Salzburger Arbeiterkammer (AK) am Mittwoch in einer Aussendung. Für eine durchschnittliche vierköpfige Familie bringe das Mehrkosten von 130 Euro jährlich.

Wie Berechnungen der AK Salzburg zeigen, würden dadurch die Entlastungen durch die Strompreisbremse aufgefressen. „Diese Erhöhung ist wirtschaftspolitischer Irrsinn, weil die Energie zum Ausgleich von Netzverlusten zu aberwitzigen Großhandelspreisen zugekauft wird, obwohl auch die selbst erzeugte Energie dazu verwendet werden könnte. Die Erhöhung der Netzgebühren gehört gestoppt. Die gesetzlichen Bestimmungen müssen so geregelt sein, dass es in Zeiten der Rekordteuerung nicht noch zu weiteren Belastungen kommt“, so AK-Präsident und ÖGB-Landesvorsitzender Peter Eder.

 

Strompreisbremse sollte Menschen entlasten

Ehe die Strompreisbremse beschlossen worden war, hatte die Arbeiterkammer dieses Mittel zur Entlastung der Bevölkerung seit Monaten gefordert. „Die in Aussicht gestellten Ersparnisse gehören den Konsument:innen. Keinesfalls darf die Strompreisbremse dazu genutzt werden, dass Energieunternehmen ihre Preise jetzt auf Kosten der Steuerzahler:innen erhöhen“, so Eder.

Peter Eder ÖGB_Arne Müseler
Peter Eder ist und bleibt ÖGB-Landesgeschäftsführer in Salzburg.

Wie können höhere Netzkosten kompensiert werden?

Geht es nach der AK sollen österreichische Stromerzeuger dazu verpflichtet werden, Verlustenergie bereitzustellen. Der Preis für die gelieferten Strommengen richtet sich nach den tatsächlichen Erzeugungskosten. „Es ist inakzeptabel, dass Energieunternehmen Strom zu absurd hohen Preisen an den internationalen Börsen einkaufen, obwohl sie den Strom viel günstiger selbst erzeugen“, zeigt sich Eder erzürnt. „Ein Netz-Gebührenstopp ist das Gebot der Stunde“.

 

So viel zahlt eine Familie für Energie

Mit welchen finanziellen Mehrkosten Salzburger Haushalte bereits konfrontiert sind, zeigen folgende Rechenbeispiele der AK Salzburg (Basis: vierköpfige Familie 4.725 kwH Verbrauch jährlich):

Ökostromanbieter

Bis Oktober 2022 betrugen die jährlichen Stromkosten bei einem Ökostromanbieter rund 1.000 Euro (Arbeitspreis 9,90; Pauschale 60 Euro). Ab Oktober 2022 wurde der Arbeitspreis verachtfacht auf 83,25 Cent und die Pauschale auf 72 Euro erhöht. Die jährlichen Stromkosten steigen damit auf 5.170 Euro (+420 %). Die Strompreisbremse bringt eine jährliche Ersparnis von 1.050 Euro. Die Mehrkosten betragen trotzdem noch 3.130 Euro.

Neukunde Salzburg AG

Die AK empfahl der Familie den Wechsel in den Neukunden-Tarif der Salzburg AG. Zwar können die jährlichen Kosten auf 1.700 Euro reduziert werden. Das sind aber immer noch 700 Euro Mehrkosten gegenüber dem Vorjahr. Die Strompreisbremse bringt ab Dezember eine Entlastung um 400 Euro. Mehrkosten in Höhe von 300 Euro bleiben.

Bestandskunden Salzburg AG

Die Familie ist Bestandskunde bei der Salzburg AG. Aktuell belaufen sich die jährlichen Stromkosten auf rund 1.050 Euro. Durch die Strompreisbremse sinken die Kosten um rund 50 Euro jährlich.

Appelle an Stadt und Land Salzburg

Das Fazit der AK: Durch die Erhöhung der Strom-Netzgebühr würde die Entlastung durch die Strompreisebremse in allen Fällen stark verringert bzw. aufgefressen.

AK-Präsident Peter Eder appelliert in diesem Zusammenhang an Land und Stadt Salzburg sich auf politischer Ebene weiterhin gegen Preissteigerungen bei der Salzburg AG einzusetzen. Eine Erhöhung würde aus seiner Sicht die Entlastungen durch die Strompreisbremse ad absurdum führen. Außerdem fordert er die Abschaffung des Neukundentarifs.

Die Netzgebühren sind ein Teil der Kosten des Stromanschlusses. Diese setzen sich wie folgt zusammen: • Der eigentliche Strompreis geht an Ihren Stromlieferanten für die verbrauchte Energie sowie für Vertragsabwicklung und Rechnungsstellung. • Die Netzgebühren bekommt Ihr Netzbetreiber, den Sie sich nicht frei aussuchen können. Die Netzgebühren decken Einrichtung und Wartung von Leitungen und Stromzählern, Messleistungen und Netzverlustentgelte ab. Sie werden von der Regulierungsbehörde E-Control in regelmäßigen Abständen per Verordnung festgelegt. • Der dritte Bestandteil sind Steuern und Abgaben, die an den Staat bzw. Gebietskörperschaften fließen.

(Quelle: salzburg24)

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Von SALZBURG24 (AnGr)
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