Papst Franziskus wird am Samstag in Rom beerdigt. Die Trauerfeierlichkeiten für das am Ostermontag verstorbene Kirchenoberhaupt finden laut Kathpress um 10.00 Uhr auf dem Petersplatz statt. Das gab das Päpstliche Zeremonienamt am Dienstag bekannt. Der Begräbnisliturgie wird der Dekan des Kardinalskollegiums, Kardinal Giovanni Battista Re, vorstehen. Anschließend wird Franziskus in seiner Lieblingskirche Santa Maria Maggiore beigesetzt.
Öffentlichkeit kann sich in Petersdom von Papst Franziskus verabschieden
Bereits Mittwochfrüh wird der Leichnam des Papstes ab 9.00 Uhr in den Petersdom überführt. In einer Prozession begleiten hochrangige Kirchenmänner den Sarg von der Kapelle im vatikanischen Gästehaus Santa Marta in die Basilika St. Peter. Bald danach dürfen die Menschen dort vom verstorbenen Papst Abschied nehmen.
Unterdessen wurde der Leichnam von Franziskus in der Kapelle seiner Residenz Santa Marta aufgebahrt. Am offenen Sarg können Kardinäle, Angehörige der Kurie und Angestellte des Vatikans Abschied nehmen. Wie auf ersten vom Vatikan veröffentlichten Fotos zu sehen ist, steht der Sarg vor einem Altar. An diesem hatte Franziskus häufig die Frühmesse zelebriert. Der tote Papst trägt nach Angaben des Vatikans ein rotes Gewand und eine weiße Bischofsmitra. Um die gefalteten Hände ist ein Rosenkranz geschlungen. Rechts und links wacht ein Mitglied der Schweizer Garde. Der italienische Präsident Sergio Mattarella war einer der ersten Politiker, der vom Papst in der Kapelle Santa Marta Abschied nahm.
Staatsgäste aus aller Welt bei Papst-Begräbnis erwartet
Der tote Papst trägt nach Angaben des Vatikans ein rotes Gewand und eine weiße Bischofsmitra. Um die gefalteten Hände ist ein Rosenkranz geschlungen. Rechts und links wacht ein Mitglied der Schweizer Garde. Am Mittwoch wird der Leichnam um 09.00 Uhr in den Petersdom überführt. Der Papst wird voraussichtlich in der römischen Basilika Santa Maria Maggiore seine letzte Ruhe finden. Zur Beerdigung werden Staatsgäste aus aller Welt erwartet.
Die heimische Kirchenspitze wird laut Kathpress voraussichtlich durch den Vorsitzenden der Bischofskonferenz, Salzburgs Erzbischof Franz Lackner, den Grazer Bischof Wilhelm Krautwaschl sowie durch den emeritierten Wiener Erzbischof Christoph Schönborn vertreten sein, auch weitere Bischöfe planen die Teilnahme. Schönborn nimmt als Kardinal auch am sogenannten Vorkonklave, den Beratungen der Kardinäle teil, darf allerdings bei der Papstwahl selbst nicht dabei sein, da er bereits das Alter von 80 Jahren überschritten hat.
Nach dem Tod des Heiligen Vaters beschloss Italien am Dienstag eine fünftägige Staatstrauer. Dies wurde bei einer Ministerratssitzung unter der Leitung von Regierungschefin Giorgia Meloni bekanntgegeben. Wegen der Trauerfeierlichkeiten mit der Beisetzung am Samstag gelten in der italienischen Hauptstadt strenge Sicherheitsvorkehrungen.
Die Regierung stellte klar, dass die für den italienischen Nationalfeiertag am Freitag organisierten Zeremonien in „Nüchternheit“ ablaufen werden. Italien begeht jedes Jahr am 25. April den „Tag der Befreiung“. Damit wird die Befreiung des Landes vom Faschismus und von der Nazi-Besatzung am Ende des Zweiten Weltkriegs gefeiert. Für das 80. Jubiläum sind große Veranstaltungen geplant.
Fünf Millionen Euro für Trauerzermonie des Papstes
Fünf Millionen Euro macht die Regierung Meloni für die Trauerzeremonie des Papstes locker, an der Staats- und Regierungschefs aus aller Welt erwartet werden. Österreich wird bei den Begräbnisfeierlichkeiten in Rom durch Bundespräsident Alexander Van der Bellen und ÖVP-Kanzler Christian Stocker vertreten. Das teilten die Präsidentschaftskanzlei und das Bundeskanzleramt Dienstagnachmittag der APA mit. Neben den beiden offiziellen Vertretern aus Wien werden zahlreiche weitere Österreicher auf dem Petersplatz erwartet. Die österreichische Botschaft beim Heiligen Stuhl ist dabei, die Anreisen zu organisieren, verlautete es in Rom.
US-Präsident Donald Trump wird für die Beerdigung die erste Auslandsreise seiner zweiten Amtszeit absolvieren. Auch die Staatschefs der Ukraine und Frankreichs, Wolodymyr Selenskyj und Emmanuel Macron, sowie EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen wollen nach Rom kommen. Außerdem wird der scheidende deutsche Bundeskanzler Olaf Scholz anreisen, wie eine Regierungssprecherin mitteilte.
Erste Absage für Konklave
Unterdessen hat der frühere Erzbischof von Vrhbosna (Sarajevo), Kardinal Vinko Puljic (79), seine Teilnahme am kommenden Konklave zur Wahl eines neuen Papstes abgesagt. Er werde aus gesundheitlichen Gründen nicht nach Rom kommen können, sagte Puljic der kroatischen Zeitung „Vecernji list“ (online Montagabend) laut Kathpress. „Die Ärzte raten mir davon ab und ich habe nicht vor, nach Rom zu reisen, es sei denn, der Vatikan fordert mich ausdrücklich dazu auf“, so der Kardinal.
Am Eingang der Basilika nahe des Hauptbahnhofes Termini befindet sich ein Rednerpult mit einem Unterschriftenbuch, in dem die Menschen eine persönliche Abschiedsbotschaft für den Papst hinterlassen konnten. Aufgestellt wurde ein großes Foto des Papstes mit dem Geburts- und Sterbedatum.
Franziskus besuchte mehr als 100 Mal die Basilika
Vom Mittelschiff aus ist links eine helle Holzkonstruktion zu sehen, in der sich eine mit einem Vorhängeschloss verschlossene Seitentür befindet. Von hier aus ist das künftige Grab von Franziskus zu sehen. „Der Papst wollte wegen seiner starken Marienverehrung in dieser Basilika begraben werden. Es ist ein bescheidener Ort. Wir sind bereit, das Leichnam des Papstes zu empfangen“, erklärte Valentino Miserachs, der für die Basilika zuständig ist.
Papst Franziskus sei „die moralisch stärkste Autorität im Albtraum des Krieges gewesen, in dem tatsächlich die Hoffnung getötet wird“, wurde Puljic auch vom kroatischen Sender HRT zum Tod des Papstes zitiert. „Er sprach sich unermüdlich gegen Rüstung, gegen Krieg, gegen Terror aus, hatte also eine besondere Botschaft an die Menschheit“.
Zugleich sorgte Puljic mit einer Bemerkung für Aufsehen, wonach Franziskus nach seinem Tod „zahlreiche Erinnerungen, aber auch viele Enttäuschungen“ hinterlasse. Worin diese Enttäuschungen bestehen, sagte er nicht. Puljic leitete von 1990 bis 2022 die katholische Erzdiözese von Sarajevo in Bosnien-Herzegowina.
Zum Kardinalskollegium, das nach dem Tod des Papstes und bis zur Wahl eines Nachfolgers die oberste Instanz der katholischen Weltkirche ist, zählen derzeit 252 Männer. Von ihnen sind aber nur 135 jünger als 80 und damit wahlberechtigt. Puljic wird am 8. September 80 Jahre alt.
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(Quelle: apa)