Die Vereinten Nationen haben vor einer wachsenden Anschlagsgefahr für Europa durch den afghanischen Ableger der Jihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) gewarnt. Die Organisation Islamischer Staat Provinz Khorasan (ISPK) stelle für Europa "die größte von außen kommende terroristische Gefahr" dar, sagte der Leiter des Anti-Terror-Büros der UNO, Wladimir Woronkow, am Donnerstag vor dem UN-Sicherheitsrat.
Der ISPK habe seine "finanziellen und logistischen Fähigkeiten in den vergangenen sechs Monaten verbessert", sagte Woronkow weiter. Dies sei "unter anderem durch die Unterstützung der afghanischen und zentralasiatischen Diaspora" gelungen. Die Gefahr, dass der ISPK Anschläge im Ausland verübt, sei "offensichtlich" geworden.
UNO sieht Gefahr durch soziale Medien
Die Anschlagspläne auf die Taylor Swift-Konzert in Wien zeigt nach Ansicht der Vereinten Nationen die aktuelle Bedrohung durch Radikalisierung über soziale Medien. "Es ist definitiv ein guter Beweis dafür, dass die Radikalisierung von Menschen durch die Nutzung sozialer Medien wirklich Anlass zur Sorge gibt", sagte UNO-Sprecherin Alessandra Vellucci am Freitag bei einem Briefing.
Terroristen nehmen Konzerte ins Visier
Der ISPK hatte sich zu einem im März verübten Anschlag auf eine Konzerthalle in einem Vorort der russischen Hauptstadt Moskau bekannt, bei dem 145 Menschen getötet worden waren. Am Mittwoch waren in Wien wegen akuter islamistischer Anschlagsgefahr Konzerte von US-Superstar Taylor Swift abgesagt worden.
Festnahme vor Taylor Swift-Konzert in Wien
Am Donnerstag gestand der festgenommene Tatverdächtige, er habe ein Selbstmordattentat verüben und dabei möglichst viele Menschen töten wollen. Der 19-Jährige hatte einen "Treueschwur" auf den IS abgelegt, auf eine mögliche Verbindung zum ISPK gab es zunächst keine Hinweise.
(Quelle: apa)

  




