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17 Millionen Euro: Ex-Alpine-Mitarbeiter bekommen Löhne

Die Alpine-Mitarbeiter bekommen nun ihre Gehälter ausbezahlt.
Veröffentlicht: 27. August 2013 10:25 Uhr
Die knapp 5.000 ehemaligen Mitarbeiter des pleitegegangenen Baukonzerns Alpine müssen nicht mehr lange auf ihre ausstehenden Lohn- und Gehaltsteile warten. Diese Woche startet der Insolvenzentgeltfonds mit der Auszahlung, kündigte Sozialminister Rudolf Hundstorfer (SPÖ) am Dienstag an.

Neben der Auszahlung der Gehälter an die Alpine-Mitarbeiter bekommen auch die ehemaligen Angstellten der insolventen Drogeriekette dayli ihre Gehälter aus dem Insolvenzentgeltfonds ausbezahlt.

In einem ersten Schritt werden die Löhne und Gehälter - insgesamt 17 Mio. Euro - gezahlt, Anfang Oktober kommen dann noch Kündigungsentschädigungen, Abfertigungen und Urlaubsentschädigungen, so der Minister im Ö1-"Morgenjournal" des ORF-Radio.

Komplizierte Abrechnung

1.500 frühere Alpine-Mitarbeiter erhalten ihr Geld ab Donnerstag, die restlichen 3.400 ab kommender Woche. Grund für die gestaffelte Auszahlung sei die komplizierte Abrechnung bei den Alpine-Mitarbeitern, wie der Minister in einer Aussendung erläuterte. Insgesamt schlügen sich die Ansprüche der Alpine-Mitarbeiter mit 71,8 Mio. Euro zu Buche.

Dem Sozialminister zufolge haben bereits drei von vier früheren Alpine-Mitarbeitern einen Job gefunden. Mit Stichtag 10. August hätten 3.612 von 4.835 Personen ein neues Beschäftigungsverhältnis gehabt - das sind 74,7 Prozent.

Alpine: Gläubiger bekommen Miniquote

Die Gläubiger des Salzburger Baukonzerns werden indes durch die Finger schauen. Creditreform-Experte Gerhard Weinhofer rechnet lediglich mit einer Miniquote von unter fünf Prozent, wie er im Radio sagte. Selbst, wenn es zu einer Verurteilung der ehemaligen Alpine-Manager kommen sollte, werde sich daran nichts ändern. Da gehe es um Millionenbeträge, denen Passiva in Milliardenhöhe gegenüberstehen.

Ausgelöst durch eine Anzeige eines Anwalts, der Alpine-Anleihebesitzer vertritt, untersucht die Staatsanwaltschaft, ob die Baufirma im Frühjahr 2012 geschönte Zahlen vorgelegt hat. Alpine-Gläubiger haben am Handelsgericht (HG) Wien wie berichtet etwa 9.000 Forderungen über 3,7 Mrd. Euro angemeldet.

Durch die Finger geschaut haben auch ÖVP-Promis - und zwar bei der Veräußerung des Alpine-Filetstücks Alpine-Energie. Unter den Bietern für den Infrastrukturdienstleiter war auch ein österreichisches Konsortium rund um den ehemaligen steirischen ÖVP-Landesrat Herbert Paierl, schreibt der "Kurier" am Dienstag. Paierl beschäftigt sich über seine pcb Paierl Consulting Beteiligungs GmbH mit Private-Equity-Finanzierungen und trommelte dem Bericht zufolge Investoren zusammen. Mit an Bord sei auch ÖVP-Klubchef Karlheinz Kopf gewesen, der sich mit Sportbau Walser in seiner Vorarlberger Heimat und der Schweiz im Bau von Sportanlagen engagiere .

Die ÖVPler wollten aber laut Zeitung wegen gewisser Risiken in der Bilanz nur 70 Mio. Euro zahlen , so sei es gar nicht zur Due Diligence gekommen. Zum Zug kam dann ja der Jersey-Finanzinvestor Triton, der wie berichtet 75 Mio. Euro hingelegt haben soll - inklusive Besserungsschein, der in die Masse fließt. Kopf und Paierl hätten die 70 Mio. Euro großteils über privates Risikokapital aufbringen wollen; Paierl wollte sich gegenüber der Zeitung nicht zu dem Thema äußern. (APA)

Links zu diesem Artikel:

  • dayli-Mitarbeiter bekommen Gehälter
  • Mehr Wirtschaft auf S24.at

(Quelle: salzburg24)

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