Auf den Plätzen hinter dem Iran, dem Irak und Saudi-Arabien folgen die USA (39) und Somalia (mind. 34). Europa und Zentralasien blieben dagegen erstmals seit 2009 todesstrafenfrei. Die große Unbekannte in dieser Statistik heißt allerdings ebenso verlässlich China: Seit 2009 veröffentlicht Amnesty keine Schätzwerte über Todesurteile und Hinrichtungen in der Volksrepublik China, da dort Angaben zur Todesstrafe als Staatsgeheimnis behandelt werden.
2013 wurden laut amnesty insgesamt mindestens 778 Menschen (2012: 682) in 22 Ländern (2012: 21) hingerichtet und mindestens 1.925 Menschen (2012: 1.722) in 57 Ländern (2012: 58) zum Tode verurteilt.
"Auffallend an der aktuellen Statistik ist die Polarisierung zwischen der Fortsetzung des weltweiten Abschaffungstrends und einem alarmierenden Gegentrend", meinte dazu Heinz Patzelt, Generalsekretär von Amnesty International Österreich in einer Aussendung. Bei Staaten, in denen Menschenrechte grundsätzlich infrage gestellt würden, sei ein sehr schmerzlicher Anstieg der Hinrichtungen zu sehen", verwies er vor allem auf den Iran und den Irak. Die beiden Staaten sind beinahe alleine für den rund 15%igen Anstieg der weltweiten Hinrichtungen verantwortlich. Amnesty International schätzt, dass es im Iran weitere Hunderte offiziell nicht bestätigter Exekutionen gab.
"Völlig einzigartig bleibt China" sagte Patzelt. "Mit geschätzten tausenden Exekutionen ist es absoluter Hinrichtungsweltmeister, wie in den vergangenen Jahren auch. Das genaue Ausmaß ist mit präzisen Zahlen nicht erfassbar, stellt aber jedenfalls ein Vielfaches der gesamten restlichen Welt dar."
(Quelle: salzburg24)