Teile von Ramadi sowie die Stadt Falluja werden seit Ende Dezember von sunnitischen Aufständischen gehalten. Die Rebellen hatten die beiden Städte in der Provinz Anbar übernommen, nachdem die Regierung ein Protestlager der sunnitischen Opposition am Rande von Ramadi gewaltsam geräumt hatte. Auch vier Monate später ist es der Armee nicht gelungen, die beiden Städte wieder vollständig unter ihre Kontrolle zu bringen. Es ist das erste Mal seit Jahren, dass Aufständische die Städte übernommen haben, die bereits nach der US-Invasion im Frühjahr 2003 eine Hochburg sunnitischer Rebellen und ein Hauptschauplatz der Kämpfe mit der US-Armee waren.
Unterdessen wurden in Mishahada nördlich der Hauptstadt Bagdad bei einem Selbstmordanschlag auf einen Armeestützpunkt mindestens vier Soldaten getötet. Bei Anschlägen in Bagdad gab es zudem zwei Tote.
Die Anschläge ereigneten sich zehn Tage vor der Parlamentswahl am 30. April. Die Wahl soll einen Ausweg aus der politischen Krise weisen, die das Land seit Jahren lähmt. Grund sind ein erbitterter Streit zwischen der schiitisch dominierten Regierung von Nuri al-Maliki und der sunnitischen Opposition, die ihm autoritäre Tendenzen und Diskriminierung vorwirft.
(Quelle: salzburg24)