IMS Österreich versicherte aber, dass die Daten durch ein Dritt-Unternehmen verschlüsselt würden und die Verschlüsselung anders als in Deutschland vorgenommen werde. Betont wird auch, dass Rückschlüsse auf die einzelnen Patienten "absolut nicht" möglich wären. Gleichzeitig gestand die Sprecherin aber zu, dass die Daten differenziert werden nach Altersgruppen und Geschlecht.
Ärztekammer-Vizepräsident Karl Forstner erklärte dazu, wenn die Daten verschlüssel und nicht gänzlich anonymisiert weitergegeben werden, sei das "nicht rechtskonform". Persönlich hält der Kammer-Präsident die Vorgangsweise dieser Ärzte für "ethisch bedenklich". Für ihn ist diese Form der wirtschaftlichen Beeinflussung von Ärzten auch unzulässig. "Patienten sollen das bekommen, was sie brauchen, und nicht, was die Pharma-Industrie allenfalls sich wünscht." Die Ärztekammer wolle jedenfalls eruieren, welche Daten genau weitergegeben wurden und inwieweit das rechtskonform ist.
Gesundheitsminister Stöger forderte die Ärztekammer am Montag zur restlosen Aufklärung der Affäre auf. Gleichzeitig betonte er, dass der Datenschutz oberste Priorität habe. Die Apothekerkammer und die Pharmazeutische Gehaltskasse versicherten indes, dass in Österreich von den beiden Institutionen keine Medikamentendaten an Privatunternehmen weitergegeben würden.
Die FPÖ forderte als Konsequenz aus dem Vorfall in Deutschland und Österreich Gesundheitsminister Stöger auf, das schon beschlossene und im Aufbau befindliche Projekt der Elektronischen Gesundheitsakte (ELGA) sofort zu stoppen. Auch seitens der ÖVP wurde Skepsis in Bezug auf ELGA laut. SPÖ und Team Stronach forderten Sanktionen gegen die betroffenen Ärzte.
(Quelle: salzburg24)