Rund 50 illegale Einwanderer haben am Dienstag die Grenze zwischen Marokko und der spanischen Enklave Melilla überwunden. Die Flüchtlinge kletterten in den frühen Morgenstunden über den Grenzzaun, wie die Behörden in Melilla mitteilten. Ein etwa 20-jähriger Migrant sei von der sechs Meter hohen Absperrung gestürzt und habe sich einen Lendenwirbelbruch zugezogen. Er werde im Krankenhaus behandelt.
Die anderen Migranten wurden im Aufnahmeheim für Flüchtlinge in Melilla untergebracht. Dort befänden sich derzeit 850 Migranten, fast doppelt so viele wie es Plätze gebe, sagte ein Polizeisprecher. Das Heim hat 480 Plätze. Zusätzlich wurden Armeezelte aufgebaut.
Die in Marokko liegenden spanischen Enklaven Melilla und Ceuta haben die einzigen Landgrenzen zwischen Afrika und der Europäischen Union. Daher versuchen immer wieder Flüchtlinge, dorthin zu gelangen. In den vergangenen Monaten häuften sich die illegalen Grenzübertritte, begleitet von Zusammenstößen zwischen Migranten und der Polizei. Im März wurden dabei in Melilla 25 Menschen verletzt, darunter ein Kameruner, der seinen Verletzungen später erlag.